Stadthalle Grafenwöhr wiedereröffnet

Grafenwöhr
17.03.2023 - 21:43 Uhr

Nach knapp drei Jahren Bauzeit wird die Stadthalle nach der Sanierung ihrer Bestimmung übergeben. Bürgermeister Edgar Knobloch ist sichtlich stolz, die Einrichtung und Technik vorzeigen zu können.

Seit dem Spatenstich zur Sanierung der Stadthalle in Grafenwöhr sind knapp drei Jahre vergangen. Nun fand die feierliche Wiedereröffnung statt. Bürgermeister Edgar Knobloch war voll der Freude über sein "Schmuckkästchen". Er warf aber auch einen Blick zurück, wie es zur Entscheidung zur Sanierung kam.

Nach einem Handballspiel hatte ein Schiedsrichter gesagt: "Lang macht´s der Boden nicht mehr." Knobloch räumte vor den 150 Gästen am Freitag ein, dass da schon was dran war. Schätzung für einen neuen Boden: 300 000 Euro. Dann begann es in die Halle zu regnen: Kosten für eine Dachsanierung 600 000 Euro.

Auch Leitungen marode

Woanders trat das Wasser durch die Wände aus – die kaputten Wasserleitungen machten die Duschen funktionsuntüchtig. Der Bauhof informierte den Bürgermeister irgendwann, dass auch die Abwasserleitungen defekt waren. Nur führten diese über die Theke in der Gastronomie. Damit war für Bürgermeister und Stadtrat klar, dass eine Sanierung her muss.

Peilte man einst eine Fertigstellung schon im Frühjahr 2022 an, kam so einiges dazwischen. Corona ließ Arbeiter erkranken, der Krieg in der Ukraine sorgte für Lieferengpässe. Knobloch erinnert sich: "Wir haben hier Prallschutzwände für 470 000 Euro installiert. Als ich die mal ansah, war nur jedes zweite Loch verschraubt, weil es keine Schrauben gab und die Arbeiten weiter gehen mussten." Es musste viel improvisiert werden, aber er konnte die Gäste beruhigen: "Mittlerweile ist alles fertiggestellt." Durch die Situation und einige nicht geplante Extras stiegen die Kosten von 8,3 auf 11 Millionen Euro. Insgesamt waren 58 Firmen mit der Sanierung beschäftigt.

Gerade auf die technischen Möglichkeiten ist der Bürgermeister stolz - und schloss die Rollläden per App, was auch Landrat Andreas Meier faszinierte: "Das ist ein Spielzeug für große Jungs, wenn man die Stadthalle von zu Hause per Handy verdunkeln kann." Auch Neustadt arbeite gerade an der eigenen Mehrzweckhalle, darum freue er sich umso mehr über so ein Projekt.

Lob an den Architekten

Mit einem Augenzwinkern wandte sich Knobloch an Architekten und direktem Nachbarn zur Stadthalle, Reinhold Krausch: "Dem Architekten sind so manche graue Haare während des Baus gewachsen. Ich bin sicher, er wird nie mehr so oft auf einer Baustelle sein, wie auf dieser." Besonders lobte er, dass Krausch auch mit Privatressourcen gerade bei der Lagerung einsprang. Knobloch: "Dafür ist es die schönste Mehrzweckhalle geworden, die ich kenne." An Events können künftig bis zu 1500 Menschen teilnehmen.

Der Gelobte selbst gab sich bescheiden und zitierte den ehemaligen Stadtrat Josef Neubauer: "Nicht geschimpft ist genug gelobt. Ich glaube, das Gebäude spricht für sich." Er sieht die Aufgabe der Architektur auch im Zusammenbringen von Menschen. Damit übergab er Knobloch den symbolischen Schlüssel zur Halle auf dem die Worte "der Schlüssel zur Zukunft" eingestanzt waren.

Für den Regierungspräsidenten der Oberpfalz, Walter Jonas, ist die Stadthalle ein Ort der sozialen Zusammenkunft. Zwar gebe es keine eierlegende Wollmilchsau, aber Grafenwöhr hätte mit der neuen Halle eine solche zumindest zu 95 Prozent erschaffen.

 
 

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