In der jüngsten Stadtratssitzung ging Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) auf das Sicherheitsgespräch mit Polizeiinspektionsleiter Werner Stopfer ein. Auf Grafenwöhr fielen dabei relativ hohe Zahlen bei Straftaten. Knobloch wollte diese aber einordnen: "Die amerikanischen Einwohner sind nicht registriert, begehen aber genauso Straftaten. Das heißt, wir haben etwa 15 000 bis 20 000 mehr Einwohner als die Statistik sagt."
Die von den amerikanischen Mitbürgern begangenen Straftaten werden also auf die 6 500 Deutschen runtergebrochen. Ähnlich verhalte es sich mit der Verkehrsstatistik – Amerikaner bauen ebenso Unfälle, die aber auf die Deutschen umgelegt werden.
Bedauerlich fand Knobloch den Anstieg bei Gewalt gegen Polizeibeamten: Diese ist um 214 Prozent gestiegen. Betrugsdelikte sind zwar um ein Viertel zurückgegangen, dennoch sind Schockanrufe, die die Gutgläubigkeit von älteren Menschen ausnutzen, für den Bürgermeister umso verwerflicher. Sogenannte Rohheitsdelikte sind weniger geworden. "Mit einer Aufklärungsquote von 73 Prozent liegt die PI Eschenbach zehn Prozent über dem Bayernschnitt. Dafür gilt ein Dank der Polizei."
Thomas Weiß (SPD) interessierte sich für die Zahlen beim Drogenkonsum. Eine eigene Erfassung gibt es laut Knobloch für Grafenwöhr nicht, innerhalb des Zuständigkeitsgebiets der Polizeiinspektion Eschenbach sind Drogendelikte insgesamt gestiegen. Erfreulich ist hingegen, dass harte Drogen weniger geworden seien. Hauptsächlich ging es um Marihuana und Haschisch.
Gerald Morgenstern (CSU) erinnerte zusätzlich bei Verkehrsunfällen, dass die Führerscheinausbildung in den USA nicht den Standards in Deutschland entspräche. Dazu seien viele Amerikaner relativ jung und verfügen daher über wenig Erfahrung, was Unfälle begünstige. Thomas Schopf (FW) sieht Parallelen mit dem Alkohol - auch hier fehlt wegen anderen gesetzlichen Regelungen in den USA die Erfahrung mit dem Umgang. Als Polizist nahm er Bezug zu den Schockanrufen: "Die Polizei wird nie einen Pin oder Tan verlangen, geschweige denn Wertgegenstände als Sicherheit."
Jahresrechnung abgeschlossen
Der Abschluss der Jahresrechnung 2020 lag dem Stadtrat vor: Der Verwaltungshaushalt schließt mit bereinigten Solleinnahmen und -ausgaben von 14 802 170,27 Euro, der Vermögenshaushalt mit 5 236 968,33 Euro. Die Verwaltung wurde einstimmig entlastet.
Zustimmung für Solarpark
Der Markt Königstein plant die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Solarpark Kürmreuth II". Grafenwöhr ist als Nachbargemeinde zu beteiligen. Dem Vorhaben stimmten die Stadträte einstimmig zu.
Vergaben
Knobloch verkündete Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung. Für die neue Wasserrutsche im Waldbad wurde ein Nachtragsangebot für Rohbauarbeiten eingeholt. Die Firma Wurzelbacher Bauunternehmen aus Freihung/Seugast erhielt den Zuschlag für 19 628,31 Euro. Die Feuerwehr benötigt einen neuen Kommandowagen. Der Auftrag wird an mehrere Anbieter für insgesamt 89 852,15 Euro vergeben.
Bauamt errichtet Querungshilfe
Mit dem staatlichen Bauamt ist eine Vereinbarung über die Errichtung einer Querungshilfe für das Fachmarktzentrum geschlossen worden.
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