Es wird herzlich geflirtet, gesungen und getanzt in der frischen Inszenierung des "Weißen Rössl" vom Landestheater Oberpfalz (LTO). Für rund 160 Zuschauer der Premiere am Samstag wird die Grafenwöhrer Naturbühne Schönberg schnell zum idyllischen Wolfgangssee, dem originalen Spielort des Singspiels. Regisseurin Nicole Schymiczek verbindet dabei stimmig Romantik mit rührenden Momenten, intelligenten Humor mit Slapstick. Viele witzige Details wie der "Kaiser aus der Box", das personifizierte Wetter oder die Interpretation von Bus, Bahn und Dampfer gefallen.
Die zweite Premiere des Festspielsommers nach dem Familienstück "Ronja Räubertochter" besticht aber insbesondere durch die spritzigen Gesangseinlagen des stimmgewaltigen Ensembles. Evergreens wie "Im Salzkammergut", "Was kann der Sigismund dafür" oder "Die ganze Welt ist himmelblau" reißen mit. Besonders die LTO-Debütanten Felix C. Groll (als Leopold) und Tobias Hänschke (als Rechtsanwalt Siedler) glänzen. Eingehüllt wird alles durch den schwungvollen Sound der Live-Band um Ulli Forster.
Die Landestheaterversion des klassischen Musikstücks von Ralph Benatzky aus dem Jahre 1930 zeigt eindrucksvoll, dass Themen wie Liebe, Eifersucht und kleine Eitelkeiten unverändert modern sind. Die Liebeswirren machen auch den Ehrengästen der ersten Abendveranstaltung des Theatersommers sichtlich Spaß, die zugleich die offizielle Eröffnung der Festspiele darstellt. Für den neuen Brigadegeneral Joseph E. Hilbert (7. Army Training Command) ist es nach seinem Dienstantritt gar der erste offizielle Termin. Einen angenehmeren Start in seine neue Aufgabe als diese umwerfend unterhaltsame Komödie konnte er sich wohl auch selbst kaum vorstellen. (mehr zur Premiere in Kürze)
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