Für Kreisbrandinspektor (KBI) Klaus Schicker war es eine Herzensangelegenheit, den Landwirten im gesamten Landkreis Tirschenreuth ein "herzliches Dankeschön" auszudrücken für die Unterstützung bei diversen Brandeinsätzen. Als Paradebeispiel aus der Region stellte er bei einem Termin in Griesbach den Großbrand in Lauterbach heraus, bei dem die Landwirte im Juli eindrucksvoll demonstrierten, wie sie die Feuerwehr unterstützen.
Bei dem Großbrand hatten drei Generationen einer Familie binnen Stunden ihr Zuhause verloren. Zur Brandbekämpfung waren 17 Feuerwehren aus dem Landkreis Tirschenreuth im Einsatz. Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei sowie das BRK mit mehreren Besatzungen vor Ort. Eine besondere Herausforderung war das Heranschaffen des Löschwassers: Denn zwei kleinere Löschteiche in der Nähe waren leer.
Pendelverkehr eingerichtet
Daher wurde das Wasser aus dem Dorfteich und einem angrenzenden weiteren Teich entnommen. Die Landwirte leisteten dabei große Hilfe. Um das Feuer bekämpfen zu können, wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Mehrere Landwirte brachten mit Güllefässern Wasser aus Griesbach und der Gruppenmühle nach Lauterbach. So wurden auch die Löschteiche wieder befüllt.
Im Nu waren bei dem Brandeinsatz die Güllefässer und die entsprechenden Fahrzeuge organisiert, so dass in vier Stunden nicht weniger als 600 000 Liter Wasser auf den Straßen transportiert und nach Lauterbach herbeigeschafft worden sind. "Ohne diese Hilfe der Landwirte wäre der Brand wohl wesentlich größer geworden. Wir haben hier auch in Hinblick auf eine funktionierende Nachbarschaft eine beispiellose Hilfsbereitschaft erlebt", betonte Schicker.
Gute Zusammenarbeit
Die Familie, deren Vierseithof dem Großbrand zum Opfer fiel, konnte bei dem Dankes-Termin aus privaten Gründen nicht anwesend sein. Auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien sagte Boris Meißner, dass er und seine Familie mit den vier Kindern aktuell im alten Haus, das durch den Brand ebenso mit beschädigt worden ist, wohnen. Der Vierseithof solle wieder aufgebaut werden. Doch dies könne noch dauern. Er hofft, dass er und seine Familie bis Mitte 2024 ihr Haus wieder beziehen können. Bürgermeister Franz Schöner fand bei dem Dankes-Termin ebenfalls lobende Worte für die Landwirte. "Besser als hier in Lauterbach hätte man es nicht machen können. Meinen Respekt", sagte er. Auch Landrat Roland Grillmeier zeigte sich beeindruckt, dass einer der größten Brandereignisse in der Region so schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Er zeigte sich überzeugt, dass die Feuerwehren auf dem Land gut aufgestellt seien. Dazu gehöre aber auch ein funktionierender Zusammenhalt mit den Landwirten. Grillmeier: "Der Landkreis sagt Danke, ihr habt Schlimmeres verhindert."
Kreisbrandrat Stefan Gleißner zeigte sich über die funktionierende Zusammenarbeit der Feuerwehren und der Landwirte erfreut: "Wir haben hier ein tolles System entwickelt, das auch funktioniert. Solche Großbrände kann eine Feuerwehr alleine gar nicht stemmen." Die Marktgemeinde Mähring lud anschließend die Landwirte und die Aktiven der Griesbacher Feuerwehr zu einem kleinen Essen ins Feuerwehrhaus ein.
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