Seit fast 250 Jahren überragt die Pfarrkirche St. Martin in Griesbach das Stiftland als "Zeigefinger Gottes" in der höchstgelegenen Pfarrei der Oberpfalz. Das Patronat geht nach Forschungen unter anderem von Dr. Ernst Gagel und Heimatforscher Karl Bach zurück auf den Schutzheiligen der Franken, St. Martin.
Es ist ein Hinweis auf die Anfänge der Ortschaft an der Böhmischen Grenze, die im 8. oder frühen 9. Jahrhundert liegen dürfte. Errichtet als karolingisches Schutzdorf, bildete Griesbach - gemeinsam mit Redenbach und Lauterbach - einen vorgezogenen karolingischen Siedlungsraum gegen die immer wieder aus dem Osten einfallenden Slawen. Vermutlich war die damalige Kirche eine königliche Eigenkirche und damit fränkischer Kronbezirk.
Ganz so kriegerisch geht es heute nicht mehr zu. Die vermutlich 1783 errichtete Kirche trotzt seit Jahrhunderten vor allem den Widrigkeiten des Wetters. 2007 wurde die fast 30 Jahre dauernde Renovierung abgeschlossen, Nässeschäden am Verputz sind heute schon wieder zu entdecken.
Ein Fund machte vor wenigen Wochen auf die Anfänge der Kirche im 19. Jahrhundert aufmerksam. Kirchenpfleger Gerhard Hecht und Thomas Sporrer entdeckten ein Altarbild, gemalt um 1801 vom bekannten Tirschenreuther Maler Maurus Fuchs. Beide holten es vom Dachboden regelrecht aus der Versenkung und rückten es wieder in das Licht der Öffentlichkeit. Der damalige Pfarrer Max Schultes hatte es 2007 austauschen lassen, aber zum Glück nicht vernichtet. Jetzt soll es nach dem Willen von Kirchenpfleger Gerhard Hecht renoviert und wieder an Ort und Stelle platziert werden. Das Bild ist 220 Jahre alt und damit kaum jünger als die Kirche selber.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.