Helmut Übelacker war begeistert und gerührt, als Michaela Kaniber auf den Hof der Familie kam. Im Mai hatte die Landwirtschaftsministerin per Handschlag einen Besuch in Groppenheim zugesagt, um Helmut Übelacker wieder in die CSU aufzunehmen. 2019 war der Landwirt ausgetreten.
„Sie waren die erste Frau, die meinen Vater sprachlos gemacht hat!“, erklärte Sohn Christian bei der Begrüßung im Gespräch mit dem Gast. Mit dabei waren MdL Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier, Waldsassens CSU-Vorsitzender und Dritter Bürgermeister Markus Scharnagl, der stellvertretende BBV-Kreisobmann Hubert Schicker und Einwohner von Groppenheim.
Übelacker hieß mit seiner Frau Birgit die Ministerin auf seinem Hof willkommen und verwies auf zahlreiche Probleme, die die Landwirtschaft belasteten. Viele seiner Flächen lägen in einem Wasserschutzgebiet mit vielen Auflagen. Wolf und Fischotter brächten Land- und Teichwirte in Existenznöte, sagte Üblacker und meinte zum geplanten Landschaftsschutzgebiet: „Wenn’s geht, lasst’s das sein“. Üblacker missbilligte auch die Flurneuordnung, die das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) rund um Konnersreuth plane. Viele Landwirte müssten Flächen hergeben, damit die Überschwemmungsproblematik gelöst werde. Er und weitere Groppenheimer Landwirte seien davon betroffen, ein Großteil sei gegen die Maßnahme. Diese ginge zulasten der Landwirtschaft.
Die Ministerin gab den Landwirten den Rat, demnächst bei einem Termin mit der ALE vertreten zu sein. Dort könne die Thematik besprochen werden. Zuvor ging Kaniber auf die aktuelle Politik sowohl in Europa als auch in Deutschland ein. Dann kam der große Augenblick: Üblacker unterzeichnete den Antrag zur Mitgliedschaft in der CSU. Eigentlich, bekannte er, habe er damals nicht austreten wollen. Aber die Initiative „Rettet die Bienen“, unterstützt von der CSU, habe sprichwörtlich das Fass zum Überlaufen gebracht. „Ich bin von Grund auf konservativ“, so Üblacker. Sein Austritt sei ein Hilferuf gewesen. Anders als die örtlichen Politiker habe die Ministerin diesen gehört.
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