Interkommunale Gewerbegebiete und die interkommunale Zusammenarbeit standen im Mittelpunkt eines Besuchs des Grünen-Landesvorsitzenden Thomas von Sarnowski in der Petersklause. Enttäuscht zeigte sich die Grünen-Landtagsabgeordnete und Bärnauer Stadträtin Anna Schwamberger, dass die dazu ebenfalls eingeladenen Bürgermeister Stefan Grillmeier (Mitterteich) und Toni Dutz (Wiesau) nicht erschienen waren. Während sich Grillmeier zumindest entschuldigt habe, sei aus dem Wiesauer Rathaus keine Reaktion gekommen. Schwamberger habe sich erhofft, von den beiden Bürgermeistern zum Thema einige Informationen zu erhalten.
„Ich bin überzeugt, dass interkommunale Gewerbegebiete die Zukunft sind, auch für unseren Raum“, so Schwammberger. Wenn nicht jede Kommune eigene Gewerbegebiete ausweise, brauche es weniger Flächen für Straßen und Erschließung. Leider schauten viele Kommunen noch immer zuerst auf sich selbst und ihr eigenes Geldsäckel. Gleichzeitig forderte die Landtagsabgeordnete eine neue Art der Finanzierung der Kommunen.
Thomas von Sarnowski aus Ebersberg, der seit April dieses Jahres den Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen führt, bedauerte ebenfalls, dass viele benachbarte Kommunen nicht oder noch nicht zusammenarbeiteten. Ziel der Grünen sei es, transparent zu diskutieren, wie eine Region weiterentwickelt werden kann.
Grünen-Kreistagsfraktionschef Josef Schmidt sprach sich für Gewerbegebiete aus, die vernünftig, nachhaltig und ökologisch geplant sind. Die Bürger müssten dabei mit ins Boot genommen werden. Schmidt sprach sich für ein verstärktes Miteinander im Landkreis Tirschenreuth aus und forderte ein Zukunftskonzept zur Weiterentwicklung der hiesigen Wirtschaft.
Heidrun Schelzke-Deubzer (Kemnath) verwies darauf, dass der Erfolg einer Kommune mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer zusammenhänge. Umso mehr sei das Kirchturmdenken vieler Gemeinden überholt. Als Vorzeigeobjekt nannte sie die Steinwaldallianz, wo schon seit langem interkommunal zusammengearbeitet werde.
Anna Schwamberger sah im Landkreis Tirschenreuth viel weiteres Potenzial bei der Zusammenarbeit der Kommunen. Natürlich könne eine Zusammenarbeit auch über Landesgrenzen hinweg erfolgen. Denkbar wäre etwa ein Windpark gemeinsam mit Partnern in Tschechien. Abschließend wünschte sich Schwamberger eine Verpflichtung zur Ausstattung von Dächern von Neubauten mit einer Photovoltaikanlage. Dies sollte natürlich staatlich gefördert werden.
Bundestagskandidatin Anne Droste verwies auf viele Leerstände in den Kommunen, die angegangen werden müssten. Weiter wünschte sie sich mehr Zusammenarbeit im Bereich der Energieerzeugung, auch um Synergieeffekte zu generieren.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.