(lue) Es war die dritte Generalversammlung der Bürgerenergiegenossenschaft. Derzeit hat die TIR-Energie eG 87 Mitglieder. Seit der Gründung hat sich die Anzahl fast verdoppelt.
Erster Vorsitzender Markus Sporrer zog im Jahresbericht über das vergangene Geschäftsjahr eine positive Bilanz. "Ihr wisst ja, bloß vom Zusammensitzen wird nichts", betonte er in der Petersklause. Die Genossenschaft hat nach seinen Angaben die Realisierung von zahlreichen Projekten im Blick. "Seit der letzten Generalversammlung organisierten wir drei Energiestammtische. Jeder, der Interesse hat, kann daran teilnehmen." Ein Schwerpunktthema war unter anderem Elektromobilität.
Auch künftig sollen die Stammtische zu verschiedenen Aspekten in Bezug auf erneuerbare Energien abgehalten werden. Der Vorstand ist jederzeit offen für Vorschläge zu Lokalitäten und Themen. Durch die Kooperation mit der Bürgerenergiegenossenschaft Neustadt/WN haben die Tirschenreuther die Möglichkeit, sich an Windenergie und an Freiflächen von Solaranlagen zu beteiligen.
Eigener Stromtarif
"NEW ist uns da schon etwas voraus. Diese Erfahrung können wir nutzen und daran partizipieren", so Sporrer. So bietet die Genossenschaft seit vergangenem Winter einen eigenen Stromtarif über das Grünstromwerk an. "Die Energie stammt aus regionalem Einkauf von Wind- und Solarkraftwerken." Für einen Grundtarif von 26,49 Cent pro kWH und einer monatlichen Grundgebühr von 7,95 Euro sei dieser zu haben.
Zudem gingen im Juni 2017 die Windräder in Asch bei Bärnau ans Netz. Daran beteiligte sich die TIR-Energie mit 70 000 Euro. Die Gesamtinvestition betrug 8,5 Millionen Euro. Der Standort sei gut gewählt. "Der erwartete Energieertrag wurde sogar übertroffen." Seit 2015 gibt es bereits die Photovoltaikanlage auf dem Kreisbauhof in Tirschenreuth. Heuer soll diese erweitert werden. Weiterhin will sich die TIR-Energie auch mit Nahwärme- und Fernwärmeversorgung beschäftigen. Gerade im Landkreis gebe es noch viele ungenutzte Quellen und Potenzial. "Wir wollen die Möglichkeiten entdecken und erschließen. Aber wir möchten auch von den subventionierten Förderungen weg", erklärte Sporrer. Es sei wichtig, marktfähig zu bleiben und an einem Strang zu ziehen.
Vorbereitung ist wichtig
Ständig sei der Vorstand und Aufsichtsrat mit potenziellen Partnern in Gesprächen. "Das benötigt zahlreiche Arbeitsstunden, und alle arbeiten ehrenamtlich. Das ist nicht selbstverständlich", bemerkte Sporrer. Als besonderer Ehrengast war Max Riedel anwesend, ein Vertreter des bayerischen Genossenschaftsverbandes. Er lobte die Tatkraft der TIR-Energie: "Wir haben noch viele Aufgaben vor uns. Nachhaltige Energieversorgung ist mit harter Arbeit verbunden. Doch fossile Brennstoffe gehen irgendwann zur Neige, darauf muss man vorbereitet sein."
Markus Sporrer wurde als Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Sein bisheriger Stellvertreter Klaus Schuster schied auf eigenem Wunsch aus. Manfred Zölch, bisher im Aufsichtsrat, wurde einstimmig als zweiter Vorsitzender gewählt. Katrin Roider bleibt dritte Vorsitzende. Zudem wurden zwei Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Konrad Schedl wurde wiedergewählt. Max Bindl, Gründungsmitglied und Bürgermeister von Konnersreuth, rückt in diesem Gremium für Manfred Zölch nach.
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