Großkonreuth bei Mähring
22.06.2018 - 11:37 Uhr

Musik aus 3,7 Metern Naturholz

Ruhige Lieder, flotte Sachen: Die Großkonreuther Alphornbläser entlocken ihren Instrumenten am Samstag beim Alpenrock im Fischhofpark einige musikalische Schmankerl.

Die Großkonreuther Alphornbläser bei den Gartentagen in Tirschenreuht. Auch beim Alpenrock-Festival im Fischhofpark dürfen sie nich fehlen. exb
Die Großkonreuther Alphornbläser bei den Gartentagen in Tirschenreuht. Auch beim Alpenrock-Festival im Fischhofpark dürfen sie nich fehlen.

Tirschenreuht/Großkonreuth.Die Klänge des Alphorns faszinierten Markus Werner, Dirigent der Großkonreuther Blasmusik, schon lange. Werner arbeitet als freiberuflicher Musikpädagoge an Musikschulen bei Vereinen im Allgäu, in dem das Musikinstrument weit verbreitet ist. Eines Tages kam ihm die Idee, eine Alphorngruppe in Großkonreuth zu gründen. So machte er sich im Juli 2016 auf den Weg zu einem Alphornbauer. Er informierte sich rund um das Alphorn und versuchte sich selbst beim Spielen des Instruments.

"Vor lauter Begeisterung hatte ich schon eines im Auto liegen", erzählt Werner. Dies war der erste Schritt zur Gründung der Großkonreuther Alphornbläser. "Es war mir schnell klar, dass es eine eigenständige Gruppe werden sollte." Im Oktober 2016 startete Werner mit den Musikbegeisterten Manuela Bergmann, Karin Bäumler und Helmut Czepa mit den ersten Übungseinheiten.

Die Hörner für die Gründungsformation organisierte der Musikpädagoge von den zwei professionellen Herstellern dieses Segments: Zwei eher konisch geformte Hörner stammen von Franz Schüssele aus der Nähe von Freiburg, zwei zylindrische Hörner fertigte die Ochsenhausener Firma Alphornbau Neumann. Werner übernahm auch die Vorfinanzierung - 2000 Euro pro Stück. Es sei schnell festzustellen, dass das Alphorn grundlegend anders ist. Beispielsweise besitzt es keine Ventile wie die üblichen Blasinstrumente.

Die Spieler benötigen viel Übung, um dem 3,70 Meter langen Naturhorn die richtigen Töne zu entlocken. "Oft wollte das Alphorn nicht so wie wir", erinnert sich Werner. Nach vielen Übungsstunden feierte das Ensemble seine Premiere bei der Weihnachtsfeier des Musikvereins Großkonreuth. Daraufhin verzeichnete die Gruppe einen großen Zuwachs. Heute musizieren 14 Alphornbläser miteinander, davon 6 Frauen. Weitere Interessenten stehen in den Startlöchern.

Die Altersspanne der Gruppe reicht derzeit von der Schülerin mit 12 bis zum Rentner mit 79 Jahren. "Wer Lust hat, darf gerne mitmachen", betont Werner. Mit bis zu vier Stimmen spielt die Gruppe nicht nur ruhige Lieder, sondern auch flotte Sachen wie "Enzian-Polka, Most-Marsch oder Thalkirchdorfer Alphornwalzer". Andere Stilrichtungen sind laut Werner in Arbeit.

Ein Highlight war im September 2017 das Musizieren auf der Alphornbergmesse am Breitenberg im Allgäu. Veranstalter ist jährlich der Allgäu-Schwäbische Musikbund. Mit 12 Alphornbläsern war die Gruppe unter 120 Musizierenden am stärksten vertreten. "Gänsehaut pur", erinnert sich Werner. In diesem Jahr nehmen sie wieder teil.

Als Nächstes sind die Großkonreuther Alphornbläser am Samstag, 23. Juni, beim Alpenrock-Open-Air im Fischhofpark in Tirschenreuth zu hören. Karten gibt es für zehn Euro im Vorverkauf bei NT-Ticket oder der Tourist-Info Tirschenreuth, Telefon 09631/600248. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.





 
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