Gegen Mittag fanden sich die ersten Besucher auf Schloss Guteneck ein, um bei kühlen Getränken und Bratwurstsemmeln auf die Ankunft der Oldtimerfreunde Vohenstrauß zu warten. Diese feierten ihr alljährliches Treffen "Vohenstrauß Classics" mit Ausfahrt, welche direkt über Schloss Guteneck führte. Ab 12.30 Uhr kamen bereits die ersten Wagen an – vom alten Wanderer W22 zum VW T2 Camper-Van. Nicht nur Autoliebhaber waren von den zahlreichen Modellen begeistert. Über die gesamte Grünfläche verteilt, reihten sich die Auto aneinander. Viele Gäste kamen, um einen Blick auf die Oldtimer-Raritäten zu werfen, die nach einem kurzen Aufenthalt schließlich ihre Tour fortsetzten.
Wem das noch nicht genug war, der konnte auch am Nachmittag zurück zu Schloss Guteneck fahren und sich dort auf "Kultur pur" freuen. Auf dem Programm stand die Aufführung von Felice Romanis "Romeo und Julia" nach der Oper von Nicola Vaccaj mit Auszügen aus Bellinis "I Capuleti e i Montecchi". Vor der Kulisse des Renaissance-Schlosshofes begeisterte die Besetzung das Publikum.
Romeo – verkörpert von Astrid Mathyshek – und Guilietta (Elisabeth Margraf) sind heimlich ineinander verliebt. Guiliettas Vater Capellio (Karol Bettley) jedoch möchte seine Tochter mit seinem Neffen Tebaldo (Reuben Walker) verheiraten. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen tötet Romeo Tebaldo im Duell. Der Hass von Familie Capelletti auf Romeo ist größer denn je, doch Frate Lorenzo (Frits Kamp) – welcher auf Seiten der beiden Liebenden steht – hat einen Plan: Guilietta soll einen Schlaftrunk zu sich nehmen, der sie für zwei Tage lang als tot erscheinen lässt. Ihr Vater und ihre Mutter Adelia (Kathrin Duschek) werden sie daraufhin in die Gruft der Capelletti bringen, wo Romeo sie zur rechten Zeit wecken und mit ihr fortgehen kann.
Doch bevor Lorenzo Romeo von dem Plan unterrichten kann, findet Romeos Cousin Benvolio (Elisabeth Beretta) die scheinbar tote Guiletta in der Gruft. Romeo – von Trauer erfüllt – möchte nun zumindest im Tod mit ihr vereint sein und trinkt Gift – doch dann erwacht Guilietta.
Das tragische Ende einer Liebesgeschichte sorgte in der historischen Kulisse sogar für ein paar Tränen im Publikum. Die Akustik in der die Hauptdarsteller sowie Karl Macourek am Piano sowie Barbara Eckmüller an der Harfe agieren konnten, war beeindruckend. Für kurze Zeit versetzte die Truppe ihre Zuhörer zurück in das mittelalterliche Verona.
Nach der Aufführung ging es weiter mit italienischem Flair auf dem Schloss. Den Tag konnten die Besucher mit einem italienischen Abend bei Livemusik, Antipasti und italienischem Sekt ausklingen lassen.
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