Die Nabburger Jugendblaskapelle spielte, als sich am Freitagabend am Eingang zum Gutsstadel eine lange Reihe von Besuchern bildete, die alle eines wollten: Otto Zeitler zum 80. Geburtstag gratulieren, den er am Vortrag hatte, und mit ihm zusammen feiern. Alle willkommen hieß sie Burkhard Graf Beissel von Gymnich, der Schlossherr persönlich. Gutenecks Bürgermeister Hans Wilhelm hielt eine kurze Laudatio, in der er unterstrich: Die Oberpfalz ist zu einer Aufsteigerregion geworden, dank des Einsatzes von Otto Zeitler, der 35 Jahre lang deren Interessen im Bayerischen Landtag vertrat. Zur dauerhaften Erinnerung an den Tag durfte sich Zeitler ins Goldene Buch der Gemeinde eintragen.
Für die nahezu vollständig versammelte, große Familie sprach der Sohn des Jubilars, der Nabburger Bürgermeister Frank Zeitler. Er erinnerte sich noch gut, dass dem Vater die Heimat in Perschen immer sehr wichtig war: „Ich glaub, Du warst damals der Landtagsabgeordnete, der am wenigsten in München geschlafen hat. Denn Du bis immer spät abends zurück gekommen und gleich am nächsten Morgen mit dem Zug wieder los gefahren.“
Der Nabburger Stadtrat Bernd Hofmann trat ans Rednerpult als ein Weggefährte, der 42 Jahre lang intensiv mit Otto Zeitler, der ihn als Sohn eines Sozialdemokraten zur CSU brachte, zusammengearbeitet hatte. „Ich war immer von deinem Durchsetzungsvermögen begeistert“, bekannte er. Der Erfolg habe natürlich auch Neider: „Aber du kannst stolz darauf sein, viele Neider zu haben, gerade auch in Nabburg“, sagte Hofmann.
Für den leidenschaftlichen Waidmann Otto Zeitler spielte die Jagdhornbläsergruppe der Jäger-Kreisgruppe Nabburg die Ehrenfanfare und weitere jagdliche Signale. Die musikalische Unterhaltung der Gäste – unter ihnen auch Staatssekretärin a.D. Marianne Deml und der frühere Landtagsabgeordnete Franz Kustner – übernahmen dann die „Aphrodis“, Reinhard Seitz und Anton Zweck aus Schwarzenfeld. Auf sie war Zeitler gekommen, weil er eine Gruppe suchte, die das Lieblingslied seiner Frau Helga spielen kann. „Kleine Fische werden groß“ heißt es. Es stammt von dem – ebenso wie Otto Zeitler – im Vogtland geborenen Komponisten Eberhard Hertel, Vater der bundesweit bekannten Volksmusiksängerin Stefanie Hertel. Der Freund der Familie Zeitler war heuer im Sommer verstorben. Die „Aphrodis“ meisterten diese Anforderung (nicht nur einmal) und trugen mit Schlagern aus teilweise längst vergangenen Zeiten zu der guten Stimmung während der Feier bei, über die sich der Jubilar sichtlich freute.
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