Guteneck
02.06.2022 - 09:07 Uhr

Junge Gemüsebauer an der Grundschule Guteneck

An der Gutenecker Grundschule in Weidenthal werkelten die Kinder im Schulgarten. Der Grund: Auf dem Stundenplan standen Kürbis, Kohlrabi und Co.

„Hier wächst Wissen!“ prangt in großen Lettern auf einem Banner am Gartenzaun im Eingangsbereich der Gutenecker Grundschule in Weidenthal. Lehrerin Rebecca Juraske stellte den Gästen, darunter Bürgermeister Johann Wilhelm und Rektor Robert Häusler, kurz das Konzept der Weidenthaler Naturschule vor. „Die Kinder bauen gemeinsam mit den Lehrkräften ihr eigenes Gemüse an und lernen durch den praktischen Umgang Wertschätzung für Natur und Lebensmittel“.

Susanne Rupp, Regionalkoordinatorin Oberpfalz und Repräsentantin von „Acker e.V.“ erläuterte die Zielsetzung der „GemüseAckerdemie“, die in Kooperation mit der AOK Gesundheitskasse das Projekt beratend und fördernd begleitet. „Für mehr Wertschätzung gegenüber Natur und Lebensmitteln vermitteln wir unseren Zielgruppen wertvolles Wissen rund um die nachhaltige Lebensmittelproduktion“, so Rupp. Da in Deutschland pro Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne landen, von denen etwa die Hälfte aus Privathaushalten stammen, sollen die Schüler für die Natur und die Erzeugung von eigenen Lebensmittel sensibilisiert werden, um die Wertschätzung und den Umgang mit diesen Dingen zu erfahren.

Lebensmittel oft stark verarbeitet

Auch wenn das Angebot momentan riesig zu sein scheint, zeigt doch die neuerliche Krise die schnelle Anfälligkeit der Lebensmittelketten, die vom stetigen Preisanstieg begleitet wird. Viele im Supermarkt angebotene Lebensmittel sind stark verarbeitet, chemische Hilfsmittel beschleunigen das Wachstum. Die Langzeitwirkung auf den menschlichen Organismus ist schwer zu überschauen und ob Nährstoffmangel herrscht, bleibt unklar.

Im Weidenthaler Schulgarten dagegen werden die Kids mit Kohlrabi, Kürbis und Co. auf dem Acker zusammengebracht. Mit Bewegung an frischer Luft und der gewonnenen Lebensmittelkompetenz wird es für die Schüler einfacher, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. An rund 150 Schulen im Freistaat wird das vierjährige Programm von der AOK Bayern gefördert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben bisher bereits 110 000 Schüler an dem Bildungsprogramm teilgenommen. Im Jahr 2022 "ackern" 37 500 Kinder an mehr als 800 Schulen mit der "GemüseAckerdemie".

Hilfe vom Bauhof

Nachdem zwei Schüler den Gästen die bisherigen Tätigkeiten und die geplante Vorgehensweise erläutert hatten, ging es ans Auspflanzen weiterer Gemüsesorten. Kürbis, Zuckermais und Tomaten folgten an dem Pflanztag, nachdem bereits im April Kohlrabi, Salat und Radieschen erfolgreich in den Boden gesetzt worden waren.

Alle an dem Projekt Beteiligten freuten sich über die praxisorientierte Abwechslung zum digitalen Klassenzimmer, das in der Coronazeit den Takt vorgab und soziale Kontakte fast gänzlich abwürgte. Lehrerin Juraske bedankte sich bei dieser Gelegenheit besonders bei Bürgermeister Wilhelm und den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes, die stets zur Stelle sind, wenn im Schulgarten „Manpower“ benötigt wird.

 
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