Offene Schlosstore zum Denkmalstag

Guteneck
15.09.2020 - 15:32 Uhr

Zum "Tag des offenen Denkmals" öffnet sich Schloss Guteneck. Isabelle Schweickhardt geht mit den Besuchern viermal auf Tour. Bei den aufschlussreichen Führungen hält sie auch eine kleine Überraschung bereit.

Isabelle Schweickhardt (links) führte im Laufe des Sonntags vier kleine Gruppen durch das Schloss Guteneck.

Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen trafen sich Kulturliebhaber am Sonntag zu vier Terminen am Hinkelstein vor der Hofeinfahrt und freuten sich auf einen kleinen Einblick in die herrschaftlichen Anlagen und Räumlichkeiten. "Das ist die allererste Führung auf Schloss Guteneck", gab Isabelle Schweickhardt schmunzelnd zu. Zunächst begaben sich die Besuchergruppen mit ihr zum höchsten Punkt der Schlossanlage, in dessen herrlichen Panoramablick auf die Umgebung sich damals schon die Eltern des heutigen Schlossherrn, Burkhard Graf Beissel von Gymnich, verliebt hatten.

Erstmals wurde die Burg 1278 genannt, erfuhren die Gäste bei der Besichtigung der gut erhaltenen Burgmauer. Ein Ritter von Murach galt als erster Besitzer. Seine Familie und Nachfahren lebten 300 Jahre auf Guteneck. Von 1572 bis zum Jahr 1961 vollzog sich einige Male ein Besitzerwechsel; ein Teil des 1822 abgebrannten Kirchenschlosses wurde bis 1824 wieder aufgebaut. 1961 zog dann Albrecht Graf Beissel von Gymnich mit seiner Familie in das Schloss und bewirtschaftete das Gut 40 Jahre lang mit seinen Vieh-, Wald- und Feldbeständen. Auch eine Brauerei gehörte dazu, deren Betrieb 1972 eingestellt wurde. Burkhard Graf Beissel von Gymnich übernahm dann - nach dem überraschenden Tod der Eltern - den Familienbesitz im Jahre 2001.

Guteneck04.10.2019

Durch eine Holztreppe begaben sich die Schlossbesucher in die einstige Wohnung der Familie des Grafen, die inzwischen als Hochzeitssuite vermietet wird. Begeistert blickte sich die kleine Gruppe um, und bestimmt so manch einer wünschte sich insgeheim, auch einmal in diesem Himmelbett zu nächtigen. Isabelle Schweickhardt machte besonders auf die vielen Gemälde, Möbelstücke und die liebevolle Dekoration aufmerksam, die der Schlossherr mit großer Leidenschaft zusammenträgt.

Der schlosseigene, 40-prozentige Kräuterschnaps "Schloss-Zotti", den die Führerin als kleine Überraschung und zur Kostprobe parat hielt, zeigte nach Angaben mancher Gäste gleich seine Wirkung. Weiter ging es zur Schlosskapelle St. Katharina, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Sie wurde nach einem Brand im Jahre 1822 wieder aufgebaut. Ein Seitenfenster ermöglichte es anno dazumal der Gräfin, die Frühmesse von ihrer Wohnung aus persönlich mitzuverfolgen. Gerne beantwortete Schweickhardt nach der einstündigen Führung noch Fragen der Gäste. Angesprochen auf die Zukunft des Schlosses versicherte sie: "Burkhard Graf Beissel von Gymnich hat noch viele Ideen".

Eine Station bei der Führung: die Schlosskapelle St. Katharina, deren Werdegang bei den Besuchern auch großes Interesse fand.
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