Guttenberg bei Kemnath
14.03.2022 - 10:54 Uhr

Bei Abgeordnetenbesuch Biberproblematik im Landkreis Tirschenreuth beleuchtet

Wie viele Biber im Landkreis Tirschenreuth mittlerweile leben, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall sind es nach Meinung der Teichwirte viel zu viele. Ein Teich, in dem sie sich besonders wohl fühlen, ist der Stockweiher bei Guttenberg.

Aus diesem Grund hatten sich die Freien Wähler dieses Gewässer für ein Politikertreffen ausgesucht. Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt, fischereipolitische Sprecherin ihrer Gruppierung im Landtag, informierte sich über die Probleme der Teichwirte mit Prädatoren. Besonders ging es nach einer Pressemitteilung der Abgeordneten dabei um den Biber.

Die Parlamentarierin erfuhr nach der Mitteilung, dass Biber, Fischotter und Kormorane den Teichwirten das Leben schwer machten. Viele hätten die Bewirtschaftung ihrer Teiche deshalb bereits aufgegeben oder würden sich mit solchen Gedanken beschäftigen. Wichtig war ihr nach eigenen Angaben, im Gespräch mit Teichwirten und weiteren örtlichen Fachleuten der Fischerei und des Naturschutzes, Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Verbands der Binnenfischerei und Aquakultur, Bernhard Feneis, dem Vorsitzenden des oberpfälzischen Fischerzeugerrings, Klaus Bächer, dem örtlichen Biberberater Hans Rösch, dem Fischerei-Fachmann Hans Klupp, dem Kreisobmann des Bauernverbands, Ely Eibisch, und Birgit Üblacker von der Unteren Naturschutzbehörde Tirschenreuth besichtigte sie unter anderem den Stockweiher bei Guttenberg. "Dieser ist vollkommen in Biber-Hand, die Eigentümer des Weihers müssen täglich die durch die Nagetiere verursachten Schäden beseitigen, um ein Überlaufen des Weihers zu verhindern. Auch die Nähe zur B 22 sorgt hier für gefährliche Situationen, denn die Tiere überqueren die Bundesstraße, es kam bereits zu Unfällen", teilt die Abgeordnete mit.

Gabi Schmidt: „All das zeigt deutlich, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.“ Die Landtagsabgeordnete aus dem mittelfränkischen Uehlfeld und stellvertretende Vorsitzende der Freie-Wähler-Landtagsfraktion weiter: „Denn so war Naturschutz eindeutig nicht gedacht – Naturschutz soll nicht dazu führen, dass eine Art die andere verdrängt.“ Gesetze, wie auch etwa die zum Schutze der Natur, sollten Regelungen zu einem guten Miteinander und nicht des Gegeneinanders beinhalten. Entnahmen von Bibern seien nötig und würden die Population nicht gefährden.

Die Zunahme der Biberpopulation habe auch nicht nur direkte Konsequenzen für die Erwerbssituation der Teichwirte. „Die Biodiversität, die wir jetzt an unseren Weihern finden, ist ebenfalls gefährdet. Teiche sind auf Bewirtschaftung angewiesen, fällt diese weg, verschwindet die Artenvielfalt in und an den Weihern“, sagt Schmidt. Auch die so dringend nötige Naturverjüngung der Wälder sei gefährdet, wenn Biber die jungen Bäume wegfresse.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.