Hahnbach
28.04.2024 - 12:11 Uhr

Feuerwehr Pickenricht kann alleine nicht mehr weiterbestehen

Die Zukunft der Pickenrichter Feuerwehr wurde letzte Woche in der Frohnberggaststätte ausgiebig und lange diskutiert. Die Verantwortlichen strecken ihre Fühler bereits nach Iber aus.

Vorsitzender Matthias Dobmeier hatte zur Jahreshauptversammlung der FFW Pickenricht eingeladen und Kreisbrandrat Christof Strobl, Kreisbrandinspektor Michael Iberer und Bürgermeister Bernhard Lindner waren dazu gekommen. Weil es um die Zukunft der Pickenrichter Feuerwehr ging, fanden sich auch die beiden Kommandanten der FFW Iber, Leopold Schmalzl und Sebastian Hubmann, ein.

Bereits im Grußwort kam Kreisbrandrat Strobl auf die Frage nach der Zukunft der Wehr zu sprechen. Er betonte, dass für eine Gruppenstärke mindestens 27 Personen nötig seien, um normkonform als Feuerwehr zu gelten. Nur dann würden Wehren auch vom Freistaat gefördert. Auch greife erst dann die eindeutige Verantwortung der Kommandanten, sei die Versicherung gedeckt und könnten Unfallverhütungsmaßnahmen korrekt vorgenommen werden. Aus diesem Grund sei eine Zusammenarbeit mit der Hahnbacher oder Ibringer Feuerwehr unumgänglich.

Neues Fahrzeug bereits bestellt

Bei der folgenden langen Diskussion wurde immer wieder eine „bereits gewachsene Struktur mit Iber“ betont. Auch bleibe ja die FFW Pickenricht als eigene Feuerwehr erhalten, versicherten die Redner. Die im Vorfeld angestrebte Containerlösung entfalle definitv, sagte der Bürgermeister. Doch bekäme das kleine Pickenrichter Feuerwehrhaus einen Stromanschluss und solle als Lagerraum dienen. Iber bekäme dann nächstes Jahr sein bereits bestelltes neues Einsatzfahrzeug, mit dem die Übungen „eine reine Freude“ wären und man auch weitere Jugendliche für die FFW begeistern könne.

Die Alarmierung der beiden Wehren erfolge gleichzeitig über eine App, auch würden die Wehren in Sulzbach und Hahnbach zu Hilfe kommen, damit „richtig, effektiv und schnellstmöglich geholfen“ werden könne. Als ungelöstes Problem blieb noch die Frage nach dem richtigen Aufbewahrungsplatz der Schutzanzüge. Diese dürfen nämlich nicht in Privathaushalten „wegen Kontaminierungsgefahr nach einem problematischen Einsatz" aufbewahrt werden. Hier wird wohl in Iber Platz geschaffen werden müssen.

Kommandanten neu gewählt

Doch bestand offensichtlich bei nicht wenigen weiterhin Diskussionsbedarf. Deshalb werde man den Akt der Zusammenarbeit „keinesfalls übers Knie brechen“ und bei der nächsten Versammlung wieder ansprechen und aufgekommene Fragen beantworten, erklärten die Verantwortlichen.

Deutlich flotter erfolgte die Wahl der neuen Kommandanten. Geheim und schriftlich wurden Stefan Herkommer als Erster Kommandant und Melitta Wiesig als Zweite Kommandantin gewählt. Erfreulich war auch die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder. Für 25 Jahre Treue gratulierte man Mario Abredat, Christian und Florian Gebhard. Entschuldigt hatten sich Christoph Abredat, Michael Dehling, Philip Hofmann, Thorsten Schober und Joachim Wieltsch, die ebenfalls schon ein viertel Jahrhundert zur Wehr gehören. Eine Urkunde für 40 Jahre Mitgliedschaft nahm Helmut Steinmetz jun. entgegen und Max Gebhard jun. für 50 Jahre. Schon 60 Jahre dabei sind Josef Stein und Franz Karl, auch Erwin Hofmann, der sich entschuldigt hatte. Auf sagenhafte 70 Jahre Treue zur FFW Pickenricht können Ludwig Holzwarth und Andreas Wendl zurückblicken, denen alle herzlich gratulierten.

In seinem Bericht erwähnte Dobmeier die 21 aktiven Feuerwehrleute, 52 passive Mitglieder und zwei Neueintritte. Kommandant Stefan Herkommer berichtete von Übungen und zwei Einsätzen, bei denen es um das Beseitigen eines über eine Straße gefallenen Baumes und eine gefährliche Rauchentwicklung ging. Bürgermeister Bernhard Lindner zeichnete Anja Segerer, die Zweite Vorsitzende der FFW Pickenricht, mit Gratulationskarte und Geschenk für ihren „phänomenalen Berufsabschluss“ als Deutschlands Beste in Produktionstechnologie aus und lobte ihr zusätzliches ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.