Der Gemeindeausflug, von Georg Götz organisiert, ging dieses Jahr nach Freiburg, Zillisheim und Colmar. Im Mittelpunkt stand der Besuch in der elsässischen Gemeinde Zillisheim, mit der Hahnbach eine Städtepartnerschaft anstrebt.
Perfekt waren am ersten Tag Quartier, Stadtführung und ein gemeinsames Essen in Freiburg. Am nächsten Morgen machte Marianne Moosburger die 52 Hahnbacher humorvoll auf manche „Fettnäpfchen“ aufmerksam, die man in französischer Sprache machen kann. Von Missverständnissen bei „Salopp“, „Bagage“ oder „Baiser“ hörte man da und von manch anderen kulturellen Unterschieden.
Besuch bei Freunden
Harmonisch verlief der Besuch bei den teilweise schon bekannten Freunden. Begrüßt von einer Delegation unter dem neuen Zillisheimer Bürgermeister Michel Laugel, „Faschingskönigin“ Sonia Ulrich, dem mit einer Zillisheimerin verheirateten deutschen Karsten Frenzel und weiteren Verantwortlichen in der Gemeinde, ging es zuerst zur „Grand Canon“, einer großen Anlage der Deutschen aus dem Ersten Weltkrieg.
Alt- und Ehrenbürgermeister Josef Goester, Präsident des rührigen Vereins der großen Zillisheimer Kanone, erwartete alle dort bereits. Zusammen mit einem „deutschen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg“ und weiteren Mitgliedern des historischen Vereins ging man auf eine spannende Entdeckungsreise in die unterirdischen Bunker der Gedenkstätte „1915 Langer Max 1916“. Das ist eine Kanone vom Typ „Kaiser-Wilhelm-Geschütz“, deren Aufgabe es war, Belfort und das Tal von Saint Amarin unter Beschuss zu nehmen.
Historisches Denkmal
Man erfuhr, dass das kolossale Ausmaß der von ca. 450 bayrischen Pionieren und mindestens ebenso vielen Kriegsgefangenen in nur wenigen Monaten fertiggestellten Anlage mit eigenem Schienenanschluss aber nur minimale strategische Ziele erreicht hatte. In Wirklichkeit sollte sie die französische Armee wohl „nur“ von Angriffen auf Verdun, Fort Vaux und Douaumont ablenken. Seit 1920 ist die Stätte als historisches Denkmal klassifiziert. Nach ersten Konservierungsarbeiten mussten aber noch Unmengen von Schlamm händisch entfernt werden, der sich in über 100 Jahren angesammelt hatten. Weitere Arbeiten wie eine gute Beleuchtung in der kreisförmigen Bunkeranlage und Forschungen zu manchem ungelöstem Geheimnis warten aber noch auf die Zillisheimer.
In der Mehrzweckhalle des Ortes erinnerten die Bürgermeister Michel Laugel und Bernhard Lindner an die überlebenswichtige Verpflichtung zu Frieden und Freundschaft. Überrascht war man, zu erfahren, dass in Zillisheim ein zweisprachiger Kindergarten geführt wird, der bereits die Kleinsten wochenweise einmal in Deutsch und einmal in Französisch unterrichtet. Erwünscht wäre durchaus ein Austausch für oder mit diesen Kindern und auch der Deutschklassen des Collège Episcopale. Auch Vereine des Ortes zeigten Interesse an Begegnungen, so der Bürgermeister. Doch mutiere der Ort nach dem Wegsterben der älteren Bewohner immer mehr zur „Schlafstadt“ von Mulhouse, wo sich überwiegend die Arbeitsplätze befänden.
Ein Besuch in Colmar und eine Weinprobe mit Flammkuchen satt in Ammerschwihr beendeten den ereignisreichen Tag. Über Rastatt mit der Besichtigung des Residenzschlosses ging es wieder nach Hause.
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