Die Arbeitsgemeinschaft Obere Vils/Ehenbach (AOVE), der Kreisjugendring und die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises richteten zusammen mit der Marktgemeinde Hahnbach an alle ortsansässigen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren den Appell, sich bei der Gestaltung der Zukunft in der Kommune einzubringen. Bereits 2019 hatte die Evaluierung der AOVE ergeben, dass man die Jugend mehr in den Fokus nehmen sollte. Mit diesem Bürgerbeteiligungsprojekt und den passenden Kooperationspartnern sollte dem nachgekommen werden.
Zahlreiche junge Leute aus Hahnbach und Umgebung waren zu dieser Zukunftskonferenz in die Schulaula gekommen. Dabei äußerten sie zahlreiche Wünsche und erhielten einige Zusagen für deren Realisierung. „Die vorgebrachten Anliegen umzusetzen, ist billiger als der Neubau eines Freibads“, fasste Bürgermeister Bernhard Lindner die gemachten Vorschläge zusammen.
Moderator Michael Schröter (OTV) teilte die Teilnehmer drei Gruppen ein. Im 15-minütigen Wechsel und hoheitsvoll auf einem Thron galt es zuerst, Träume auszusprechen und Wunschtermine vorzutragen. „Was ist in, was ist out? Was wünscht du dir von den Vereinen?“ wurde dann abgefragt. In der dritten Staffel ging es um die konkrete Suche nach realisierbaren Wünschen und passenden Örtlichkeiten. Dabei zeigte sich auch, was die jungen Menschen im Gemeindegebiet Hahnbach bereits jetzt toll finden. Besonders häufig wurden das neu gestaltete Areal der Gockelwiese mit Spielplatz und Skateranlage sowie die schöne Bücherei genannt. Aber auch die Turnhalle, der Kindergarten, der Dönerimbiss sowie das neue Restaurant wurden positiv bewertet.
In den Pausen wurden die Jugendlichen vom geschürzten Gemeinderat samt Bürgermeister unter anderem mit Pizza verpflegt. Dieses Gremium hatte schließlich auch die Ergebnisse zu sichten und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten anzubieten. Den Wunsch nach einem Freibad wies Bürgermeister Bernhard Lindner als „viel, viel, viel zu teuer“ ab. Doch er versprach, im Rahmen der künftigen Vilspromenade einen Zugang zur Vils mit Liegewiese mitzuplanen. Als "gut möglich" erachtete er auch ein eingegrenztes Soccerfeld, das ebenfalls „billiger als ein Freibad“ sei. Der Basketballplatz im Westen Hahnbachs soll mit Hilfe der Jugendlichen erweitert, dessen Bodenbelag erneuert werden. Lindner versprach, nach einem geeigneten Ort für einen Dirt-Park für Zweiräder zu suchen, ebenso für einen Zeltplatz und einen Jugendtreff. Die gewünschten Fahrradwege seien schon in Planung, und mehr Mülleimer auf der Gockelwiese werde es ebenso geben. Ob es mit einem Dorf- oder Secondhand-Laden oder gar einer Eisdiele klappen wird, hängt von möglichen Pächtern ab.
Echte Realisierungschancen haben nach Angaben des Bürgermeisters ein Mannschaftsbus für den Sportverein, Kinoabende im Rahmen des Ferienprogramms, wetterfeste Tischtennisplatten, eine Blühwiese, mehr Bänke, eine weitere Laterne im „finsteren Eck bei der Gockelwiese“ und mehr Vogelhäuser.
Interessant war auch, dass den Jugendlichen der optische Eindruck des Marktes am Herzen lag. Da wurden leer stehende, langsam verfallende Häuser und immer wieder auch die alte Tankstelle am Oberen Tor als „Schandfleck“ moniert. Das Problem der mangelnden Busanbindungen versprach der Bürgermeister dem Zweckverband vorzulegen.
Florian Weiß aus Kümmersbuch stellte sich als Jugendbeauftragter des Gemeinderats vor. Er zeigte sich „immer offen für gute Ideen und Anregungen“ und lud zu den zahlreichen Angeboten der vielen Vereine ein. Auch wurden Preise wie eine Sofortbildkamera, Bluetooth-Boxen und viele Gutscheine verlost. „War echt cool“ und „Super“, so lautete nach drei Stunden unisono das Resümee der Teilnehmer.















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