Nichts mehr ging in den sonst für beschaulichen Dienstbetrieb eingestellten Amtsstuben der Hahnbacher Regierungszentrale, als am Vormittag des unsinnigen Donnerstags schrilles Geschrei, "Hex-Hex"- und "Helau"-Rufe die morgendliche Ruhe bis in die letzte Ecke drängten.
Die Bewegungsmelder für die Beleuchtung kamen an die Grenze ihres Leistungsvermögens als schließlich eine Horde mit Besen bewaffneter vogelwilder Hexen - allesamt vom Katholischen Frauenbund - in das zu einem "Süßen Himmel" umfunktionierten Hauptquartier von Bürgermeister Bernhard Lindner einfiel.
Kaum sah sich der Chefengel Bernhardus um, war seine "Edelkrawatte" ein Stück kürzer. Auch sein Amtskollege Peter Dotzler aus Gebenbach und der "zufällig" anwesende Zweite Bürgermeister Georg Götz sowie Ehrenkulturpräsident Franz Erras mussten die ungestümen Angriffe der närrischen Besucherinnen über sich ergehen lassen. Oberhexe "Evi" - im richtigen Leben Dritte Bürgermeisterin - trug unmissverständlich ihre Forderung nach Flüssigkeit und fester Nahrung vor. Dank tatkräftiger Unterstützung seines Vorzimmerengels Lea gelang es Lindner mit der Herausgabe seiner Sektreserven sowie Krapfen und Brezen die närrischen Weibsbilder halbwegs zu beruhigen. Nach vielen Bussis für die geplagte Männerwelt zog die wilde Meute von dannen - nicht bevor sie noch die Schuhbänder der Herren durchschnitten. Die Hexen suchten schließlich die Hahnbacher Geschäftswelt heim und stimmten sich anschließend auf den Weiberfasching ein.
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