Hahnbach
19.07.2018 - 16:07 Uhr

Jakobuswunder in Bildern

Das Hahnbacher Marktfest feiert auch dieses Jahr wieder das Patrozinium der Pfarrkirche. Sie ist dem Apostel Jakobus Major, dem Älteren, geweiht und zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Kirchenbauten in der Oberpfalz.

Das Gemälde in der Hahnbachre Pfarrkirche zeigt ein Wunder: Das Federvieh und der Totgeglaubte leben doch. mma
Das Gemälde in der Hahnbachre Pfarrkirche zeigt ein Wunder: Das Federvieh und der Totgeglaubte leben doch.

(mma) Im Mittelalter war dieser Heilige, dessen Name wohl "Jahwe, also Gott, möge schützen" bedeutet, einer der beliebtesten Apostel. In der Hahnbacher Kirche erzählen große Deckengemälde von seinem Leben. Nach der "Acta Sanctuorum" einer weit verbreiteten Legendensammlung über das Leben zahlreicher Heiliger, hat der Amberger Maler Johann Michael Wild diese 1755 gemalt. Zwar hat man im 19. Jahrhundert die hochwertigen Fresken in Seccomalerei überarbeitet, doch konnte diese Schicht bei der jüngsten Renovierung wieder entfernt werden. Die erfindungsreich komponierten Bilder erzählen vom Leben, Martyrium und manchen Wundern des Heiligen. Schnell erkennt der Betrachter zum Beispiel den reichen Fischzug am See Genezareth, auch die Verklärung Jesu, der Petrus, Johannes und Jakobus beiwohnten. Ein weiteres Fresko, bei dem Teufel oder Dämonen einen am Boden liegenden Mann ziehen, ruft aber oft Fragen hervor. Bei dem Opfer soll es sich um den Zauberer Hermogenes handeln, den Jakobus heilte und bekehrte. Das Wunder einer Totenerweckung durch Jakobus selbst ist in einem östlichen Wandgemälde im Chor verewigt. Ein weiteres Bild zeigt ein Wunder, dass auf dem Jakobsweg passiert sein soll. Der in Portugal omnipräsente Hahn soll sich ebenfalls darauf berufen. So wurde einst ein unschuldiger Pilger auf dem Jakobusweg fälschlich des Diebstahls bezichtigt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Als dieser bereits längere Zeit am Galgen gehangen habe, sei jedoch seine Unschuld bewiesen worden. Bitten um ein Abnehmen des Toten sollen bei Richter nur zu den Worten geführt haben: "Gehängt ist gehängt und tot ist tot - so sicher wie die beiden gebratenen Hühner hier auf meinem Tisch." Unmittelbar darauf erhob sich das gebratene Federvieh von der Servierplatte und flog davon. Durch dieses Wunder gewandelt, habe der Richter den Gehängten abnehmen lassen und er lebte tatsächlich noch.

Die Bilder stellen den Apostel gut erkennbar meist mit dem für Pilger typischen Trinkgefäß, einer Jakobsmuschel, dar, einem Pilgerstab, Umhang und Pilgerhut. Für das Marktfest wäre dies aber ein relativ unübliches Gewand. Da setzen die Hahnbacher eher auf Dirndl und Lederhose.

 
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