Als musikalisches Urgestein aus Hahnbach ist Josef Ertl weit über den Landkreis hinaus bekannt. Noch immer spielt er bei unzähligen Geburts-, Festtagen und leidenschaftlich gern in der "Rentnerband Schlicht" sowie seit über 25 Jahren zusammen mit seinem langjährigen Musik-Freund Hans auf verschiedenen Musikanten-Stammtischen. Josef Ertl betont, dass Musik für ihn notwendiges Lebenselixier sei, da er damit am besten Gefühle ausdrücken und vermitteln könne. Die Tatsache, dass er nun bei bester Gesundheit 80. Geburtstag feiern kann, kann man kaum glauben, zumal man ihm die Herausforderungen seines Lebens überhaupt nicht ansieht.
1943 wurde er in Hahnbach in die Familie von seinen Eltern Georg und Viktoria, eine gebürtige Standecker, geboren. Die sechs Jungen und sechs Mädchen wuchsen relativ beengt in der Pandurengasse auf. Bereits mit elf Jahren musste Josef schon bei verschiedenen Bauern, unter anderem in Schalkenthan, als Kleinknecht seinen Unterhalt erarbeiten. Dazu gehörte auch das Hüten der Kühe auf dem nahen Berg. Außerdem hatte er schon in aller Frühe und abends noch Stalldienst mit Ausmisten und Füttern. Auch beim Einfahren von Heu und anderen Vorräten war seine Hilfe gefragt.
Später lernte er den Beruf des Drehers und übte ihn 13 Jahre lang in der Sulzbach-Rosenberger Maxhütte aus. Nach einem Intermezzo bei Kerb-Konus in Schnaittenbach ging er zu Dynamit Nobel nach Sulzbach zurück. Bis zu seiner Rente blieb er dort als Vorarbeiter.
Der leidenschaftliche Musikant lernte seine Frau Renate im Hahnbacher Café Siegert kennen. 1967 fand die Hochzeit der beiden in der Pfarrkirche statt. Sepp, wie ihn seine Freunde nennen, spielte damals in verschiedenen Formationen, sei es bei den "Sunny Boys" oder in der "Kapelle Ertl", die zum größten Teil aus seinen Geschwistern bestand. In den 80er Jahren spielte er sogar bei der Big Band "Fes-Hagen" in Amberg. Seine Instrumente waren immer schon die Klarinette und das Saxofon.
Mit seiner Frau wohnte er zuerst im Elternhaus, bevor sie 1972 in der Frohnberg-Siedlung ein eigenes Haus bauten, in dem er und Renate bis heute wohnen. Zusammen haben sie in diesem Haus zwei Töchter und zwei Söhne großgezogen, wovon die Erziehung eines behinderten Sohnes das Leben der Familie besonders geprägt hat. Heute ist er stolzer Großvater von 6 Enkeln und Uropa von einem Urenkel.
Neben der Musik war das Fußballspielen von Jugend auf sein großes Hobby. Von 13 bis 42 Jahren war er aktiv in den Mannschaften des Hahnbacher Sportvereins. Vor ein paar Jahren ist nun auch das Schießen im Schützenverein hinzugekommen. Nicht ohne Stolz kann er sogar auf den Gewinn der bayrischen Meisterschaft im aufgelegten Luftgewehr im Vorjahr verweisen.
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