Zwölf Jahre lang war Schwester Hildegunde nach eigener Auskunft "sehr gern" in Hahnbach und wurde von allen, gerade auch als Lehrerin, sehr geschätzt. Sie ist die letzte noch lebende ehemalige Hahnbacher Klosterschwester, die nun 94. Geburtstag feierte. Eine Delegation aus der Marktgemeinde besuchte die Jubilarin, um ihr zu gratulieren: Josef Hirsch, Marianne Moosburger und Hildegund Eck.
Hildegunde Landes wurde 1930 in Dingolfing als Tochter der Eheleute Therese und Georg Landes geboren. Sie wuchs zusammen mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Theresia und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Martha auf dem Bauernhof ihrer Familie auf. Nach dem Besuch der Volksschule in Dingolfing absolvierte sie das damals übliche Pflichtjahr im Arbeitsdienst. Als sie einmal von einer Schulschwester gefragt wurde, ob sie sich ein Leben bei den Armen Schulschwestern vorstellen könne, überraschte sie dieser „Ruf“. Doch er „traf sie ins Herz“, wie sie selbst sagt, und ließ sie nicht mehr los.
Entscheidung mit 16 Jahren
Bereits mit 16 Jahren meldete sie sich als Kandidatin bei den Schulschwestern Unserer Lieben Frau an. Während ihres Noviziats von 1948 bis 1951 lernte sie in Heilig Blut (Erding) an der Frauenfachschule den Beruf einer Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin. Anschließend unterrichtete sie diese Fächer fünf Jahre lang an der Realschule in Miltenberg (Unterfranken).
Ihrer Oberin gehorsam, setzte sie von 1958 bis 1961 ihre Ausbildung fort und ließ sich zur Lehrerin an der Hochschule in Regensburg ausbilden. Nachdem sie die Lehramtsprüfung für Grundschulen bestanden hatte, war sie die ersten sechs Jahre in Steinwiesen im oberfränkischen Landkreis Kronach tätig. Anschließend kam sie für zwölf Jahre nach Hahnbach. Vier Jahre lang unterrichtete sie danach in Geisenfeld (Oberbayern) und weitere 14 Jahre in Krumbach (Schwaben).
In Dorfen im Ruhestand
In die Zeit ihrer Aus- und Fortbildungen und der beruflichen Praxis fiel auch ihre Einkleidung als Schwester im Jahr 1954. Ihre erste Profess legte sie 1955 ab, und im Jahr 1961 band sie sich für immer an den Orden. Nach ihrer Pensionierung war Schwester Hildegunde sechs Jahre Oberin in Weikering (Oberbayern), wo sie unter anderem die Buchführung und die Küche meisterte. Im „Ruhestand“ kam sie nach Regensburg-Stadtamhof, ins Gründungskloster der Armen Schulschwestern. Drei Jahre kochte sie wiederum dort für die Gemeinschaft, bis sie vor 15 Jahren, also 2005, ins Ruheheim nach Dorfen zog.
Nie habe sie in all ihren Jahren zudem das Gebet vergessen, betont die betagte Jubilarin bei dem Besuch der Hahnbacher. Schon als sie sich in jungen Jahren für ein Leben im Kloster entschieden hatte, war es ihr Ziel, Gott besonders zu dienen. „Ich habe das nie bereut“, versichert sie lächelnd, denn: „Dies war genau mein Weg, auf dem ich insgesamt wirklich glücklich geworden bin."
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