Hahnbach
01.04.2022 - 11:16 Uhr

Mit Luise Gleich feiert Hahnbacher Institution 85. Geburtstag

Luise Gleich aus Hahnbach wird 85 Jahre alt. Bild: mma
Luise Gleich aus Hahnbach wird 85 Jahre alt.

Eine Hahnbacher Institution, und das nicht nur für alle Kneipp-Freunde, ist Luise Gleich, die dieser Tage 85. Geburtstag gefeiert hat. Dazu gratulierten ihr unter anderem ihre vier Kinder, die vier Enkel und eine Urenkelin.

Geboren wurde Luise Gleich in Obermarkschlag im Sudentenland, aus dem sie mit ihrer Familie 1946 vertrieben wurde. Erst verschlug es sie nach Obing in Oberbayern. Nach dem Besuch der Haushaltungsschule bei den Schwestern im Franziskanerkloster in Altötting folgten Anstellungen in Münchner Geschäftshaushalten. Einer ihrer ehemaligen Arbeitgeber war es schließlich, der sie anrief, doch zu einer Tanzveranstaltung nach Gauting zu kommen. „Zuerst wollte ich gar nicht“, meint sie, „doch dann war es mein Glück.“ Denn dort traf sie 1960 ihren späteren Ehemann Florian Gleich. Zwei Jahre später heirateten die beiden in Obing und wohnten dort auch weitere zwei Jahre.

1964 folgte der Umzug in die Oberpfalz, nach Hahnbach in das Elternhaus ihres Mannes. Als sie 1968 dem Hahnbacher Kneippverein beitrat, wusste sie noch nicht, dass sie einmal 20 Jahre lang, von 1981 bis 2001, dessen Vorsitzende sein sollte. Eine Herzensangelegenheit war für sie bald die Errichtung eines Kneippbeckens am Gemeindeweiher, wofür sie viele Sponsoren fand. Die mit Buchsbaum eingesäumte Anlage fand viel Anklang. Es kamen Kindergarten- und Schulkinder oder zahlreiche Musiker nach der allwöchentlichen Probe zum Kneippen. Aber auch ganze Busse oder Fahrradgruppen, bestehend nicht nur aus Freunden der Wassertherapie von Pfarrer Kneipp, die begeistert das Wassertretbecken und die Armtauchanlage nutzten.

Allerdings entsprach das Wasser des nahen Grundwasserbrunnens, aus dem die Anlage gespeist wurde, nach acht Jahren nicht mehr den hygienischen Anforderungen. Deshalb wurden die Becken an die Trinkwasserversorgung der Gemeinde angeschlossen. Dies wurde dann aber der Gemeinde zu teuer, der Zulauf wurde gestoppt. Eine neue Anlage bei der Gockelwiese ist vorgesehen, doch deren Realisierung steht noch aus. Luise Gleich ist traurig, wenn sie daran denkt, dass ihr Lieblingsprojekt „den Bach runter gehen soll". Sie selber kann in ihrem Alter nicht mehr allzu viel dort ausrichten, obwohl sie ihren Haushalt noch selber „schmeißt“. Ihren Garten hat sie an Tochter Irene abgegeben, die zu ihr ins Haus gezogen ist und auch auf sie schaut, wofür sie sehr dankbar ist.

Der plötzliche Tod ihres Ehemannes Florian 2019 hat sie schwer getroffen. Doch auch eine Augenoperation und eine Krebserkrankung zur schlimmsten Coronazeit, während der sie im Krankenhaus von niemandem besucht werden durfte, brach ihren Lebensmut nicht. Dankbar ist sie ihren Freundinnen, die zu ihr kommen und mit ihr Karten spielen, aber auch all ihren „hervorragenden Nachbarn“, die für Fahrdienste immer zur Verfügung stehen und sich liebevoll um sie sorgen. Die Lektüre der Amberger Zeitung und das Lösen von Rätseln gehören zu ihrer täglichen Routine.

 
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