„So ein fader Doch!“ Das stellten am Faschingssonntag die paar versprengten Hahnbacher fest, die den Faschingszug suchten. Null-komma-nix war in Hahnbachs Hauptstraße los. Wo alljährlich über 40 maskierte Gruppen und Wagen mit viel Spaß und Musik durch den Markt zogen und zentnr4eweise Bonbons durch die Luft flogen, war kaum jemand unterwegs.
Sie mutmaßten, das der Maggknecht, also der Gemeindediener, zu spät dran gewesen sei, um den Faschingszug abzusagen. Aber auch die Oberhäupter der Gemeinde scheinen nicht alles mitbekommen zu haben, denn auch sie warteten auf den traditionellen Gaudiwurm – natürlich vergeblich. Die Dritte Bürgermeisterin empfand den Tag sogar als ganz verhext und konnte dem „mickrigen Restzug“ nicht allzu viel abgewinnen.
Ebenso waren Ordnungshüter, Friseurin, Blumenverkäuferin, Bäckerin, Apothekerin und auch die Nähfee auf der Suche nach den Feiernden. Am Buchhaus am oberen Tor entdeckte man einen einsamen Bücherwurm, der für den Gaudiwurm eigens aus seinem Wurmloch herausschaute. Doch auch der verkroch sich bald wieder hinter seine Lektüre. Selbst der Hund von Pfarrer Christian Schulz, der mit seinem Herrchen um die Häuser zog, konnte nicht einmal einen Hauch von Faschingsluft erschnüffeln.


























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