Großes Interesse fand der Vortrag zum Thema Internetkriminalität, den der Katholische Frauenbund Waldeck im Gasthaus "Waldfrieden" in Hahneneggaten organisiert hatte. Thomas Zehrer war als Fachreferent geladen und stellte die Vorgehensweise von Trickbetrügern vor.
Diese sind zumeist über professionelle Callcenter organisiert und arbeiten mit gezielten Schockanrufen. Beteiligt sind dabei in der Regel vier Personengruppen: der Anrufer, Logistiker, Abholer sowie das Opfer. Der Ablauf ist dabei immer sehr ähnlich: Mit einem Schockanruf, zum Beispiel dass sich der Enkel nach einem von ihm verursachten tödlichen Unfall in Untersuchungshaft befindet und nur durch die Bezahlung einer Kaution freikommen kann, versetzt der Anrufer die angerufene Person in Aufregung.
Dabei werde der Druck am Telefon konstant aufrechterhalten, so dass das Opfer keinen klaren Gedanken mehr fassen könne, erklärte Zehrer. Sobald der oder die Angerufene bereit sei zu bezahlen, informiert der Logistiker den Abholer. Das Perfide daran: Selbst wenn in Ausnahmefällen dieser Abholer geschnappt werde, blieben die Hintermänner unerkannt. Denn meist würden sich Anrufer, Logistiker und Abholer untereinander nur aufgrund von Telefonaten kennen.
In einer regen Diskussion kristallisierten sich verschiedene Lösungsansätze heraus, um sich davor zu schützen. "Am besten ist es, den Hörer sofort aufzulegen und das Gespräch zu beenden", riet eine Zuhörerin. Angesprochen wurde auch die Möglichkeit, die Polizei über die 110 zu informieren oder schnellstmöglich eine Vertrauensperson hinzuzuziehen, um die Situation in Ruhe zu besprechen und dadurch Abstand zu gewinnen.
Was ebenfalls hilft: Den Anrufer nach konkreten Dingen und Erlebnissen fragen, über die nur die wirkliche Person Auskunft geben kann. Im Laufe der Diskussion zeigte sich, dass bereits sehr viele der Anwesenden - entweder persönlich oder innerhalb der Familie - Kontakt mit solchen kriminellen Anrufern hatten.
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