Haidenaab bei Speichersdorf
15.11.2018 - 17:57 Uhr

Kamerad, wie er im Buche steht

Eine schier unüberschaubare Menge an Trauergästen gibt bei der Aussegnung und bei der Trauerfeier Michael Emmerig das letzte Geleit. Ein Unfall reißt den frisch gebackenen Opa kurz vor seinem 56. Geburtstag aus dem Leben.

Die Pfarrer Sven Grillmeier, Alois Lehner, Reinhard Forster und Konrad Amschl (von links am Altar) gestalteten den Trauergottesdienst für Michael Emmerig. Bild: hai
Die Pfarrer Sven Grillmeier, Alois Lehner, Reinhard Forster und Konrad Amschl (von links am Altar) gestalteten den Trauergottesdienst für Michael Emmerig.

Schon am Sonntag hatten Vorstand und Mannschaften des ASV Haidenaab im Trauerflor und mit einer Schweigeminute von ihrem Aktivposten nach 42 Jahren Mitgliedschaft Abschied genommen. "Er war ein Vereinskamerad wie er im Buche steht, und solche Kameraden vergisst man nicht", hatte Vorsitzender Stephan Veigl in die Vereinshistorie geschrieben.

Mit den Geistlichen Reinhard Forster, Sven Grillmeier, Konrad Amschl und Alois Lehner nahmen am Dienstag die Trauergemeinde in der St.-Ursula-Kirche und beim Friedhofsgang Abschied von dem Haidenaaber. Die Gemeinde stimmte dazu Emmerigs Lieblingslied "Wir sind nur Gast auf Erden" und "Von guten Mächten wunderbar geborgen" an. Der Thomaschor gestaltete den Gottesdienst mit dem Kyrie, Sanktus und Agnus Dei aus der Inntal Messe, dem Kanon "Dona nobis" und dem Lied "Ruhe sanft" musikalisch. Rebecca Fürst ließ zum Eingang und Auszug die Querflöte erklingen und widmete dem Verstorbenen zur Gabenbereitung das Ave Maria von Johann Sebastian Bach.

"Er war der Mittelpunkt der Familie, und die Familie war Mittelpunkt für ihn", betonte Pfarrer Forster. Als gläubiger Christ sei Emmerig sein Leben nicht nur mit-, sondern vorausgegangen. Forsters Dank galt für viele Jahre Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat und im Kirchenchor. Das stets freundliche Lächeln, dass er nie ein böses Wort kannte, seine Hilfsbereitschaft und Unkompliziertheit, Pflichtbewusstsein, Verlässlichkeit und Einfühlungsvermögen hätten ihn zu einem besonderen Menschen gemacht.

Dazu zog sich seine Lebensleistung wie ein roter Faden durch die vielen Trauerreden. "Ihm gehörte unser aller Herz. Es war eine Freude mit ihm zu leben und zu arbeiten", erklärte der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft, Roland Veigl. 27 Jahre war Emmerig bei der Bahn als Zugführer und nebenamtlicher Ausbilder für Kundenbetreuung beschäftigt.

Acht Jahre gehörte er als aktiver erster Tenor dem Thomaschor an. Er war zudem Vorstand der Eigentumsschutzgemeinschaft Wasserschutzgebiet seit deren Gründung 2012. 1989 bis 1994 als zweiter Vorsitzender, führte er die Jagdgenossenschaft seit 1995 als ihr Chef. Die Kaibitzer Schlossbläser begleiteten deshalb mit ihren Hörnern den Verstorbenen auf seinem letzten Weg mit einem majestätischen Choral. Der Krieger- und Soldatenkameradschaft gehörte er seit 1988 (seit 2009 Kassenprüfer) an, der Feuerwehr als aktiver Feuerwehrmann 40 Jahre. 19 Jahre gehörte Emmerig dem Vorstand des ASV Haidenaab mit verschiedenen Funktionen wie Platzkassier und Mitarbeiter im Bauausschuss an. Viele Bautätigkeiten am Sportgelände und sportliche Meilensteine tragen seine Handschrift. Vorsitzender Veigl sprach am Ende wohl das aus, was alle an diesem Tag dem Verstorbenen mit auf dem Weg gaben: "Vergelt's Gott Michl für die Zeit und für die vielen schönen Stunden zusammen."

 
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