85. Geburtstag feierte der Ehrenvorsitzende des ASV Haidenaab-Göppmannsbühl, Hermann von Gernler, mit Familie und Vereinsfreunden. Nicht nur das Telefon stand am Ehrentag nicht still in Aichig (bei Bayreuth), wo der Jubilar mit Ehefrau Traudl und seiner älteren Schwester den Lebensabend verbringt.
Auch die weiteren Ehrenvorsitzenden des Vereins, Heinz Kettel und Paul Veigl, sowie die Ehrenmitgliedern Werner Veigl und Heribert Veigl hatten sich mit stellvertretendem CSU-Vorsitzenden Wolfgang Hübner auf den Weg gemacht, um zu gratulieren. Und sie hatten ein besonderes Geschenk mit im Gepäck.
Als jüngstes von drei Kindern auf dem elterlichen Gutshof Schloss Göppmannsbühl von Baron von Gernler aufgewachsen, führte den Jubilar die der Beruf in verschiedene Städte Deutschlands. 1960 trat er mit Gattin Gertraud aus Brüderes in den Hafen der Ehe. Im Zug von Bayreuth nach Kirchenlaibach hatten sie sich vier Jahre vorher kennengelernt. Aus der Ehe ging Tochter Evelyn hervor, die ebenso zu den Gratulanten gehörte wie Enkelin Katharina.
Nach einem Studium in München konnte der Fachoberlehrer für Sport neben Technischem Werken und Verkehrserziehung sein Hobby Fußball zum Beruf machen. In der Sondergruppe Weiden zählte er als Spielertrainer und Rechtsaußen zu den fähigsten Stürmern. Ebenso initiierte der Göppmannsbühler mit dem Bayreuther Hans Raum die Gründung des Fußballvereins, den sie am 18. September 1960 im Gasthaus Veigl aus der Taufe hoben. Von 1970 bis 1975 führte ihn das Gründungsmitglied als Vorsitzender. In diesen Jahren entstand mit viel Eigenleistung in der ehemaligen Kiesgrube in Haidenaab ein Sportplatz.
2020, wenn der ASV 60. Gründungsjubiläum feiern kann, wird von Gernler sicherlich zu den Ehrengästen gehören. Doch bereits im kommenden Frühjahr wird es erneut zu einem Treffen auf dem Sportgelände kommen. Denn die Ehrenvorsitzenden und -mitglieder hatten als Geburtstagsgeschenk einen Gutschein für einen vier- bis fünf Meter hohen Baum mitgebracht. Dieser wird in einer kleinen Feierstunde neben dem Sportheim gepflanzt. Bis dahin wird der 85-jährige Bayern-Fan aber fleißig weiter seine Hobbies pflegen: sein Sportprogramm auf einem Hometrainer sowie das Schreiben seiner Memoiren. Auch für das 2020 erscheinende Buch der Haidenaaber Veteranen "Nie wieder Krieg" hat von Gernler bereits vier Beiträge verfasst: über seinen Bruder Hubert im Gefangenenlager Winzenheim, dessen Erlebnisse in den letzten Kriegstagen mit Fahnenflucht aus Neualbenreuth, seine persönlichen Erinnerungen an die letzten Kriegstage sowie über die Kriegsgefangenen im Schloss Göppmannsbühl.
Gründung wegen Prüfung versäumt
Vom Straßenfußball in den 1930er Jahren in der „Wanzengass“, der heutigen Panoramastraße, schwärmt Hermann von Gernler noch heute. Als 18-Jähriger bekam er die Chance, beim TSV Kirchenlaibach richtig Fußball zu spielen. Später kickte er bei der SpVgg Starnberg in der Bezirksliga. Der Wunsch nach einem eigenen Verein sei nie aufgegeben worden. Als er im Bayreuther Pelzhändler Hans Raum, der bei Göppmannsbühl ein Fischgewässer betrieb, einen Mitstreiter fand, seien die Planungen konkret geworden. Mithilfe des TSV-Vorsitzenden Adolf Baier sei die Gründung vorbereitet worden. Bei dieser konnte er aber wegen der anstehenden Prüfung für seinen Diplomabschluss an der Sportakademie nicht anwesend sein.
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