Man glaubt es kaum, aber am Unsinnigen Donnerstag gibt es in Hammerles mehr Weiber als Einwohner. Das allein spricht für die Beliebtheit dieser Veranstaltung. Und weil die Besucher niemals in ein normales Wirtshaus passen würden, hat die Faschingsgesellschaft Hammerles ein großes, beheiztes Bierzelt am Fußballplatz aufgestellt. Mit allem, was dazu gehört: Essen und Trinken, eine lange Schnaps- und Cocktailbar, eine Bühne für die Auftritte und einem Sicherheitsdienst.
Strahlend kommandierte Präsidentin Verena Hoch, toll verkleidet als Oberhexe mit rot-schwarzem Haar und Besen auf dem Rücken, ihren Hofstaat. Voller Begeisterung und sehr professionell kündigte sie die Programmpunkte an und sorgte für die Würdigung der einzelnen Leistungen. Schon weit vor Beginn war das Zelt fast voll, von Anfang an sorgte DJ Florian für tolle Musik und eine volle Tanzfläche.
"Männer nur in Verkleidung" - das ließen sich diese nicht zweimal sagen. Herbe Schönheiten mit Langhaarperücke, engen Kleidern und sexy Schminke, "Damenbart", Stöckelschuhen und falschem Busen mischten sich unter das bunt maskierte Weibervolk. Hübsche Haremsdamen übten den Bauchtanz, süße und knackige Schokobons tanzten neben einem bunten Einhorn. Auch ein paar "Ninja Turtles" trieben ihr Unwesen.
Doch ein Weiberfasching mit gleich sechs Höhepunkten, das dürfte einmalig sein. Gekommen waren die Faschingsgesellschften Spumantia Neustadt/Donau, TSV Reuth, Lari-Fari Diesenbach bei Regenstauf, Seelania Steinberg und PFV Pressath.
Diese und natürlich das heimische Männerballett der Faschingsgesellschaft Hammerles zeigten in kurzen Abständen ihre Schautänze. Die Spumantia hatte sogar die Mädelsgarde dabei, die mit Hebefiguren und Pyramiden bis zum Zeltdach begeisterten. Einen richtig kecken Start legte das Männerballett des TSV Reuth hin. Besonders den putzigen Gartenzwerg hätte wohl gern manche Dame mit in ihren Vorgarten genommen.
Wahnsinnsstimmung verbreitend suchten die Forscher von Lari-Fariin Ägypten nach vergangenen Kulturen und fanden - Cleopatra! Die auch gleich auf einer Sänfte durch golden gekleidete Träger hereingetragen wurde. Eine tolle und facettenreiche Choreographie, perfekte Kostüme und eine als Plüschhäschen verkleidete Präsidentin brachten das Zelt zum Kochen. Zwischen den Auftritten sorgte DJ Florian für eine stets volle Tanzfläche. "Ich liebe diese Frauenpower", strahlte er.
Bunte Bärchen mit Wackel-Puschelschwänzchen tanzten über die Bühne. Es war der Auftritt des Männerballetts der Seelania Steinberg, lustig und tapsig vorgetragen. Er gefiel Präsidentin Verena Hoch besonders. "Puschelwackeln nicht vergessen, wir Frauen wollen was sehen!" feuerte sie die Bärchen an. Das Pressather Männerballett passte thematisch dazu mit ihren Helden der Kindheit.
Da flog Biene Maja über die Bühne, suchten Wickie und die Wikinger das Weite oder tobten sich die Schlümpfe aus. Einem kurzen Moment passte die Prinzessin der Fachingsgesellschaft PFV Pressath nicht auf - und schwupps hatte man ihr das Zepter geklaut. Auszulösen gegen "Flüssiges". Und schon stand der letzte Höhepunkt bevor: Das Männerballett der Gastgeber aus Hammerles mit ihrem Showtanz "Baywatch". Ein Hai auf einem Roller schnappte nach den Lebensrettern, die gerade eine Frau wiederbelebten. Mit Oberkörper-Druckmassage. Sexy Bewegungen mit dem Unterleib brachten die Zuschauerinnen zum Kreischen, der Lärm der Begeisterung und der Musik waren so laut, dass man ihn sicher bis Parkstein hören konnte. So aufgeheizte Stimmung lässt sich nicht einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt abstellen. Deshalb feierten etliche Maschkerer bis zum nächsten Morgen durch.
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