"Bayerische Agrarpolitik – sachlich basiert oder populistisch motiviert?" Unter diesem Motto stand die Veranstaltung im Hofcafé Scheidler. Dass Redebedarf besteht, wurde schnell klar. Johann Kick, Vorsitzender der CSU-Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft, begrüßte viele Landwirte aus der ganzen Region. "In der öffentlichen Wahrnehmung steht die Landwirtschaft zunehmends in schlechtem Licht da. Gefühlt sind wir an allem Schuld. Wir sind der Buhmann der Nation", sagte Kick.
Besonders durch das erfolgreiche Volksbegehren Artenschutz sei der Druck auf Landwirte enorm gewachsen. Viele darin formulierten Ziele seien zwar gut gemeint, jedoch in der Praxis so nicht umsetzbar. "Deshalb haben wir an einem Begleitgesetz gearbeitet. Die Ziele bleiben bestehen. Jedoch soll die ganze bayerische Landwirtschaft in diese Richtung gelenkt und nicht einem einzelnen Betrieb sofort viele Auflagen aufgedrückt werden. Wir brauchen pragmatische Lösungen", so Flierl.
Mit Trotz auf das "Bauern-Bashing" zu reagieren, sei aber der falsche Weg. "Die Landwirtschaft braucht eine neue Kampagnenfähigkeit. Wir müssen das Image der Landwirte verbessern," sagte Flierl. Vielerorts fehle das Bewusstsein über die immense Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Gerade in Bayern stelle sie, sowohl was Umsätze und Arbeitsplätze als auch was die Versorgung mit regionalen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln angeht, eine tragende Säule dar. "Wenige schwarze Schafe dürfen nicht die öffentliche Wahrnehmung bestimmen. Wir müssen die Gesellschaft besser über die Arbeit der Landwirte aufklären", meinte Flierl
Andererseits wünschen sich jedoch auch die Landwirte mehr Transparenz der Politik und bessere Informationen über geplante und beschlossene Gesetze. Gerade Landwirte sollten mit ihrer jahrelangen praktischen Erfahrung besser mit eingebunden werden. Momentan werde über ihre Köpfe hinweg entschieden. Besonders heikle Themen sind dabei die Gülleausbringung auf Grünstreifen und der Bau von Stromtrassen.
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