Die Arbeitsgemeinschaft Frankenpfalz formulierte in der 2021 abgeschlossenen Fortschreibung ihres Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) das Ziel, eine interkommunale Archivverwaltung einzurichten und gemeinsam eine Archivkraft anzustellen. Interesse an diesem Projekt signalisierte auch die südlich an die Frankenpfalz angrenzende Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen. Eine Pressemitteilung der Frankenpfalz meldet jetzt den Abschluss einer Zweckvereinbarung.
Zwei Mitgliedskommunen der Frankenpfalz beteiligten sich nicht an dieser Aktion. Die Stadt Auerbach sah für sich keine Notwendigkeit, da sie bereits zwei Archivarinnen in Teilzeit beschäftigt, und der Markt Neuhaus an der Pegnitz entschied sich gegen den Einstieg. Archiv-Partner sind somit aus dem mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land die Stadt Velden und die Gemeinde Hartenstein, aus dem oberfränkischen Landkreis Bayreuth die Stadt Betzenstein und der Markt Plech sowie aus der Oberpfalz der Markt Königstein und die Gemeinde Hirschbach, zwei Frankenpfalz-Mitglieder, sowie die Gemeinden Neukirchen, Etzelwang und Weigendorf aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach.
Bei der Frage, welche Kommune die Antragstellung übernimmt und die nötige Stelle schafft, fiel die Wahl auf Hartenstein. Dort trafen sich jetzt die Vertreter aller beteiligten Gemeinden zur Unterschrift unter die Zweckvereinbarung. Sie ist, weil stets Unterlagen anfallen, die es sicher zu verwahren gilt, auf Dauer angelegt.
Zur Finanzierung vermerkt die Pressemitteilung: "Bis die Registraturen und Archive im Grundsatz angelegt sind, werden die Arbeitsstunden der Fachkraft und damit verbunden die Kosten gleichmäßig über die Kommunen verteilt. Danach können die Gemeinden die Archivkraft nach Bedarf abrufen. Die dafür entstehenden Personalkosten werden dann nach einem festgelegten Satz verrechnet."
Für die ersten beiden Jahre liegt eine Kostenberechnung von insgesamt 174.695,50 Euro vor. Bei neun Beteiligten betragen die Ausgaben in den ersten beiden Jahren pro Kommune 19.410,61 Euro. Dazu werden 90.000 Euro an Fördermitteln erwartet; eine Hälfte sofort abrufbar, die andere nach zwei Jahren. Ein Rechenmodell ohne die Zusammenarbeit beziffert die Summe, die jede Einzelgemeinde für Archivzwecke aufwenden müsste, auf 46.500,54 Euro.
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