Haselbrunn bei Speinshart
16.12.2019 - 15:04 Uhr

Wie eine moderne Jeanshose

Straßen sind elementar wichtig für die Menschen, „ebenso wichtig wie ein schnelles Internet": "Man braucht beides jeden Tag“, betont Hermann Ott. Und deshalb ergreift die Dorfgemeinschaft Haselbrunn die Initiative.

Blick nach Großkotzenreuth: An der Gemeindeverbindungsstraße hat die Dorfgemeinschaft eigens ein doppelseitiges Schild aufgestellt, um zum einen den schlechten Zustand der Trasse auf Eschenbacher Gebiet zu thematisieren. Bild: jma
Blick nach Großkotzenreuth: An der Gemeindeverbindungsstraße hat die Dorfgemeinschaft eigens ein doppelseitiges Schild aufgestellt, um zum einen den schlechten Zustand der Trasse auf Eschenbacher Gebiet zu thematisieren.

Sie hatte die drei Bürgermeisterkandidaten aus Eschenbach - Marcus Gradl (CSU), Thomas Ott (SPD) und Thomas Riedl (Freie Wähler) - zu einem Ortstermin geladen. Denn die Gemeindeverbindungsstraße von Haselbrunn nach Großkotzenreuth ist in einem schlechten Zustand: „Aber eigentlich nur die 400 Meter runter nach Großkotzenreuth, die der Stadt Eschenbach gehören“, sagte Ott.

Er sprach im Namen der Dorfgemeinschaft - und dabei vielen Bewohnern von Haselbrunn aus dem Herzen. „Die restlichen Straßen wurden perfekt erneuert, und dafür gilt mein Dank Bürgermeister Albert Nickl“, merkte Ott an. Das Speinsharter Gemeindeoberhaupt war ebenfalls nach Haselbrunn zu dem Termin eingeladen worden. Auch viele Bürger waren gekommen.

Haselbrunn bei Speinshart17.12.2019

Hermann Ott verwies darauf, dass auf Drängen der Dorfgemeinschaft Haselbrunn der Abschnitt nach Großkotzenreuth vor gut vier Jahren notdürftig „geflickt“ wurde. „Nun haben wir als Ergebnis: Bodenwellen - also kleine "La-Ola-Wellen“ -, Risse, Gras sowie fehlende Ausweichstellen“, erklärte der Sprecher. Er stellte den Vergleich mit einer modernen Jeanshose, die Risse und Löcher aufweist. Auch aufgrund der Unebenheiten könne im Winter der Schneepflug nicht sauber räumen, was die Verkehrssicherheit beeinträchtige.

„Diese Straße hat, auch wenn sie nur eine kleine Ortsverbindungsstraße ist, eine überregionale Bedeutung“, betonte Ott. Tagtäglich werde sie von Berufspendler befahren, nahezu fast 3000 an der Zahl: „Man sieht hier Autos mit Kennzeichen wie NEW, TIR, KEM, WEN, BT und AS fahren, die die Verbindung auch häufig als Abkürzung nehmen." Deswegen müsse auch die Sicherheit im Vordergrund stehen, forderte der Haselbrunner. Derzeit müssten Fußgänger und Radfahrer oft in den Graben ausweichen, um nicht in Gefahr zu kommen.

„Das Dorf Haselbrunn mit seinen 82 Einwohnern, darunter 21 Personen unter 18 Jahren, ist einstimmig für Straßen in einem ordentlichen Zustand“, machte der Sprecher am Ende seiner Rede klar. „Deswegen wollten wir dem neuen Stadtoberhaupt aus Eschenbach, wer auch immer dies wird, die Verhältnisse aufzeigen.“

„Grundsätzlich finde ich es gut, wenn die Ortschaften Eigeninitiative ergreifen“, sagte Speinsharts Bürgermeister Albert Nickl. Die Bürgermeisterkandidaten aus Eschenbach dankten den Verantwortlichen für die Einladung und stellten fest, dass die Überlegungen zum Kernwegenetz noch nicht abgeschlossen seien. Thomas Riedl kann sich zum Beispiel einen Fuß- und Radweg vorstellen. „Wenn man zusammensteht und darüber redet, dann passiert auch etwas“, erklärte Marcus Gradl am Ende.

Blick nach Haselbrunn: Auf der zweiten Seite lobt das Schild die Erneuerung der Wegstrecke auf Speinsharter Gebiet durch die Klosterdorfgemeinde. Bild: jma
Blick nach Haselbrunn: Auf der zweiten Seite lobt das Schild die Erneuerung der Wegstrecke auf Speinsharter Gebiet durch die Klosterdorfgemeinde.
 
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