23.01.2020 - 19:00 Uhr

Hass pflastert den Weg nach Auschwitz

Die Gedenkfeier an den Holocaust, die in Jerusalem begannen, sind nicht nur Erinnerung an das Grauen und eine Ehrung der Überlebenden. Sie sind auch ein Auftrag, meint Alexander Pausch.

Kommentar von Alexander Pausch
Das frühere deutsche Vernichtungsslager Auschwitz-Birkenau. Bild: Monika Skolimowska
Das frühere deutsche Vernichtungsslager Auschwitz-Birkenau.

Der Holocaust hat nicht erst dem Bau des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz begonnen. Der Holocaust hat auch nicht mit dem Erlass der NS-Rassengesetze im Jahr 1935 begonnen, sondern lange Zeit zuvor. Er hat mit Diffamierung, Hass und Ausgrenzung begonnen. Der Treibstoff ist der jahrhundertealte Antisemitismus. Die Straße nach Auschwitz ist nicht nur mit Hass gepflastert, wie der britische Historiker Ian Kershaw sagt, sondern der Weg dorthin ist auch durch Gleichgültigkeit geebnet worden.Heute sind Hass und Antisemitismus mit Macht zurückgekehrt. Beides vergiftet die Gesellschaften: in Deutschland, in Europa und in den USA. Schlimmer noch. Längst sind Antisemiten in Regierungsämtern - der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán ist der bekannteste Vertreter.Das internationale Holocaust-Forum in Jerusalem sendet deshalb ein wichtiges und starkes Signal gegen Antisemitismus. Gleichwohl ist das nur ein Baustein. Jenseits der Politik ist jeder gefragt, Antisemitismus entgegenzutreten. Nur so lassen sich Freiheit und Menschenwürde verteidigen.

 
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