„Gesund bleiben und lang leben will jedermann, aber die Wenigsten tun etwas dafür.“ Diese Worte des „Wasser-Pfarrers“ Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) standen im Mittelpunkt, als die Naturkneipp-Anlage am Hausener Bach offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurden. Wie Bürgermeister Albert Geitner in Anwesenheit aller Planer und Akteure sowie einiger Ehrengäste bei der Feier am neuen Kleinod erklärte, sei dieses Projekt eine Beteiligung am Sonderförderprogramm zum 200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp im vergangenen Jahr. Er dankte dem Gemeinderat für die Bereitschaft, diese Kneipp-Anlage zu errichten.
Landschaftsarchitekt Christopher Trepesch, der für die Planung und Begleitung des neuen Anziehungspunktes verantwortlich zeichnete, stellte fest: "Es ist schon etwas Besonders, dass die Naturkneipp-Anlage im Hausener Bach in ein Fließgewässer integriert worden ist." Durch zusätzliche eingebaute Maßnahmen in den einzigen Bach in der Juragemeinde Ursensollen, wie Störsteine, Wurzelstöcke, Uferabflachungen, Steilufer für Eisvögel und Totholz, habe man einen strukturreichen Bachlauf erreicht. Fische könnten so besser laichen, andere Wassertiere und Vögel sollten angelockt werden.
Die Pflanzenauswahl für den Außenbereich oblag Johann Schmaußer, dem Biodiversitätsbeauftragter der Gemeinde Ursensollen. Der Fachmann erläuterte, dass nur einheimische Pflanzen gewählt worden seien. Die Büsche sollten, abwechselnd blühend, das ganze Jahr begleiten. Die Bauarbeiten der neuen Kneipp-Anlage führte die Firma Garten- und Landschaftsbau Alexander Donhauser aus. Verwaltungsangestellte Nina Forster, die den Wettbewerbsbeitrag mit ausgearbeitet hatte, sowie Fredi Stich und sein Bauhofteam hatten sich intensiv in dieses Projekt mit eingebracht.
Pfarrer Klaus Birnthaler erteilte den kirchlichen Segen und wünschte: "Die Naturkneipp-Anlage soll ein Ort der Gesundheit und Freude werden und Leib und Seele im Gleichgewicht halten." Vorsitzende Evelin Hensel vom Kneippverein Amberg dankte für die schnelle Planung. „Im Wasser liegt Heil. Kälte am Fuß, Wärme am Herzen“, so könne man kurz die Kneipp'sche Formel beschreiben, sagte sie. Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager vom Naturpark Hirschwald bezeichnete die neue Anlage als Geschenk und erinnerte daran, dass es nun bereits fünf Kneipp-Anlagen im Bereich des Naturparks gebe. „Dies bringt das so wichtige Thema Wasser wieder mehr ins Bewusstsein“, betonte sie.
Stellvertretender Landrat Franz Mädler freute sich, dass die neue Anlage so gut in die Auenlandschaft integriert sei. „Die Naturkneipp-Anlage am Hausener Bach verleiht dem Hausener Tal, der Gemeinde Ursensollen und der ganzen Region noch mehr Charakter.“
Bürgermeister Albert Geitner überreichte an Margit Dechant als Nachbarin der Kneipp-Anlage ein kleines Geschenk. Sie kümmert sich von Anfang an ehrenamtlich darum. Mit etlichen Vereinen hat sie bereits Führungen durch die Kneipp-Anlage unternommen, in Kneipps Lehre eingeführt und im Anschluss eine gesunde Brotzeit angeboten. Die Kirwagemeinschaft Heimhof versorgte abschließend die zahlreichen Gäste mit einer Brotzeit.
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