18.10.2019 - 15:45 Uhr

Heimat für Jugend und Festivals

Das Ziel steht: 2020 soll es in Schönsee wieder ein Open-Air geben. Der Jugend- und Musikclub (JMC) hat bereits knapp 1000 Arbeitsstunden für Bühne und Funktionsgebäude geleistet. Auch eine Zwangspause ist passé.

Martin Spörl (rechts) und Bastian Schürmann informieren beim Pressetermin über den Baufortschritt der JMC-Unterkunft am ehemaligen Schießstand. Für die Bühne wurden 32 Kubikmeter Beton vergossen. Bild: Portner
Martin Spörl (rechts) und Bastian Schürmann informieren beim Pressetermin über den Baufortschritt der JMC-Unterkunft am ehemaligen Schießstand. Für die Bühne wurden 32 Kubikmeter Beton vergossen.

Newcomer-Festival, Rockbrücke und Open-Air am alten Schießplatz: Seit 1992 gibt es den Jugend- und Musikclub in Schönsee. Seither wurden namhafte Bands in die Grenzstadt geholt und jungen Musikern Auftrittsmöglichkeiten verschafft. Mittlerweile sieht sich der Verein mit seinen rund 70 Mitgliedern nicht mehr nur als Veranstalter von Musik- und Kulturfestivals, sondern auch als Anlaufstelle für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen. "Wir benötigen brauchbare Räumlichkeiten und eine voll einsatzfähige Bühne", sagt Beisitzer Martin Spörl, der als langjähriger Vorsitzender den Verein mit aufbaute. Beim Pressetermin auf der Baustelle wird deutlich, mit welchem Engagement und Mut sich der Jugend- und Musikclub für die Zukunft aufstellt.

Bei der Grundsteinlegung wurde eine Plombe (Inhalt: Tageszeitung, Bauplan, Satzung, Sitzungsprotokoll und Fünf-Euro-Schein) eingemauert. Vorsitzender Fabian Grötsch (links) und Stellvertreter Sandro Petschler (Sechster von rechts) freuen sich über das engagierte JMC-Team. Bild: exb
Bei der Grundsteinlegung wurde eine Plombe (Inhalt: Tageszeitung, Bauplan, Satzung, Sitzungsprotokoll und Fünf-Euro-Schein) eingemauert. Vorsitzender Fabian Grötsch (links) und Stellvertreter Sandro Petschler (Sechster von rechts) freuen sich über das engagierte JMC-Team.

Pultdach über Bühne

Aus Sicherheitsgründen musste die Holzhütte (Baujahr 1950) am alten Schießplatz schon im Sommer 2016 weichen. "Es gab keinen Wasseranschluss und die Bauweise glich eher einer Scheune als einem Versammlungsraum", berichtet Spörl. Auch die Bühne konnte autark nicht weiter bestehen. Die Überdachung bestand aus alten Telefonmasten, eingedeckt mit einer Plane, die jeweils im Herbst wieder abgebaut werden musste. Mittlerweile ist die Grundsteinlegung für das neue Funktionsgebäude (mit Aufenthaltsraum, Büro, Teeküche und Toiletten) auf den bestehenden Fundamenten erfolgt. Auch die drei Außenwände sind hochgezogen.

Bühne und Gebäude bilden auf einer Grundfläche von 150 Quadratmetern - getrennt durch ein fünf Meter breites Tor - eine Einheit. Dafür wird das Pultdach bis über die Bühne gezogen. "Ähnlich wie bei einer Werkhalle. Der Baustil kann als industriell bezeichnet werden", erklärt Martin Spörl, "und er soll den geschichtlichen Hintergrund des ehemaligen Sandabbaugebiets in Erinnerung rufen". Mit dem Neubau soll das JMC-Gelände zu einer offenen Begegnungsstätte werden.

Die Ausführung erfolgt allerdings in "abgespeckter" Variante. "In der Hoffnung auf ein Förderprogramm sind wir voll Euphorie rangegangen und haben in die Vollen geplant", blickt Martin Spörl zurück. Nachdem aber klar war, "es gibt derzeit kein passendes Programm", wurden die Wünsche und die Bausumme von 200 000 Euro auf 55 000 Euro zurückgefahren. "Wir haben auch daran zu knabbern", stellt Beisitzer Bastian Schürmann fest. Nachdem das Eigenkapital des Vereins nicht ausreicht, muss ein Darlehen über 20 000 Euro aufgenommen werden.

Jeder bringt sich ein

Vorrang hat der Bühnenbau (80 Quadratmeter), um 2020 wieder Musikveranstaltungen abhalten zu können. Die Ausstattung des Gebäudes steht hinten an. 32 Kubikmeter Beton wurden vergossen und bis dato 970 Arbeitsstunden plus 95 Maschinenstunden geleistet. Bis zu 20 Leute sind bei Einsätzen anzutreffen. Spitzenreiter im Bautagebuch sind 103 Tagesstunden, geleistet von 10 Personen. "Jeder bringt sich ein, wo er kann. Es kommen sogar Mitglieder von anderen Vereinen und helfen freiwillig mit", freut sich Zweiter Vorsitzender Sandro Petschler über den Zusammenhalt in der Region. Zählen kann der Verein auch auf einige Gönner. So sponsert beispielsweise die Oberviechtacher Firma Lindner-Fensterbau alle Türen und Fenster. Geplant ist, dass so gut wie alle Arbeiten von den Mitgliedern ausgeführt werden. "Bei uns sind die Sparten, die wir am Bau brauchen, vertreten", betont Petschler.

Nach der Zwangspause (Unklarheiten bei der Statik) kann es in Kürze weitergehen. Das ist auch notwendig, damit das Gebäude vor dem Winter wetterfest ist. Der anstehende Leimholz-Ankauf (8000 Euro) schlägt dabei ein tiefes Loch in die Kasse.

Jugend- und Musikclub Schönsee:

Aktiver Verein

„Die Förderung des Musiklebens, der Jugendarbeit und die sinnvolle Freizeitgestaltung“ stehen in der Satzung des JMC. Im Gründungsjahr 1992 fand das erste Open-Air am alten Schießplatz (ehemalige Sandgrube) statt. 1994/95 wurde die Infrastruktur in Eigenregie erstellt und die baulichen Anlagen des Schützenvereins übernommen. Das neue Funktionsgebäude mit Bühne soll ab 2020 nutzbar sein.

Spenden für das Projekt:

Einzuzahlen auf Spendenkonto: DE39 7506 9171 0103 7342 69.

Funktionsgebäude und Bühne sind künftig eine Einheit mit Pultdach und großem Tor. Dies bietet viele Nutzungsmöglichkeiten. Bild: Portner
Funktionsgebäude und Bühne sind künftig eine Einheit mit Pultdach und großem Tor. Dies bietet viele Nutzungsmöglichkeiten.
Die Bühne aus dem Jahr 1992, dem Gründungsjahr des JMC. Die Überdachung bestand aus alten Telefonmasten, eingedeckt wurde mit einer Plane, die im Herbst wieder abgebaut werden musste Bild: exb
Die Bühne aus dem Jahr 1992, dem Gründungsjahr des JMC. Die Überdachung bestand aus alten Telefonmasten, eingedeckt wurde mit einer Plane, die im Herbst wieder abgebaut werden musste
 
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