Heinersreuth bei Kirchenthumbach
06.07.2020 - 13:30 Uhr

Patrozinium der Heinersreuther Waldkapelle: Ein Gebet hat jeden Tag Platz

Trotz Corona: Das Patrozinium der Heinersreuther Waldkapelle erstreckt sich auch in diesem Jahr über vier Tage. Allerdings ist vieles anders, was Auswirkungen auf die Zahl der Gottesdienstbesucher hat.

Registrierung der Teilnehmer am Gottesdienst. Bild: hzi
Registrierung der Teilnehmer am Gottesdienst.

Die ersten Tage, darunter das eigentliche Fest Mariä Heimsuchung am Donnerstag, diente quasi als Einführung auf den folgenden Festsonntag. Da der Gedenktag des heiligen Thomas ebenfalls in diesen Zeitraum fiel, wurde auch der berühmte Zweifler von Zelebrant Ruhestandspfarrer Helmut Süß in seinen Predigten und Ansprachen bedacht.

Thomas hatte ja bekanntlich daran gezweifelt, dass Jesus nach seinem Tod wieder lebendig unter den Jüngern erschienen war. Die Zweifel der heutigen Tage bestünden vielfach aus Zweifeln an uns selbst und aus Zweifeln an Gott, sagte Pfarrer Helmut Süß. Auch verzweifle man oft an der Tatsache, dass ein junger Mensch sterben musste beziehungsweise am Warum.

Im Samstagsgottesdienst wurde thematisch dem Sonntag vorgegriffen, da dieser wiederum dem Thema Mariä Heimsuchung vorbehalten war. „Lernt von mir“, sagt Jesus im Evangelium dieser Woche. Das Lernen sei in diesen Tagen schwierig ohne die Gemeinschaft. "Wer waren die wichtigsten Lehrer für uns?", fragte Süß in die Runde der Gläubigen. „Die Eltern“, lautete die Antwort: Sie zeigten uns, ohne Angst aufzuwachsen und verzeihen zu können. "Unser bester Lehrer", betonte der Geistliche, sei Jesus. Er habe von den Menschen nichts verlangt, aber immer ein gutes Beispiel gegeben und verziehen.

„Mariä Heimsuchung“ war thematisch dem Sonntag vorbehalten. Nicht die Heimholung eines Bildnisses sei gemeint, erklärte Süß. "Stattdessen müssen wir uns selber heimholen in die Gottesdienste, besonders nach der Pandemie." Beten sei das Thema.

Man solle sich einen Gebetsschatz anlegen, regte der Prediger an, ähnlich wie Maria im Magnificat sich aus verschiedenen Texten etwas zusammengestellt habe. „Meine Seele preist die Größe des Herrn", heisst es dort unter anderem." Loben und preisen müssen wir heute auch, nicht nur bitten um etwas", machte Süß am Ende seiner sonntäglichen Ausführungen deutlich: Ein Gebet habe jeden Tag Platz.

Die vier Festtage waren von günstigen Witterungsbedingungen geprägt. Jedoch sorgten die verordneten Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie - wie die vorherige Anmeldung sowie zahlenmäßige Begrenzung der Gottesdienstteilnehmer - für eine spürbar geringere Beteiligung als in den Vorjahren. Auch die Absage des weltlichen Teiles hatte möglicherweise einen Anteil daran.

Zelebrant und Prediger von Donnerstag bis Samstag war Ruhestandspfarrer Helmut Süß. Am Sonntag war Pater Samuel Patton Hauptzelebrant, Süß war die Festpredigt vorbehalten.

Gottesdienstbesucher innerhalb der Absperrung. Bild: hzi
Gottesdienstbesucher innerhalb der Absperrung.
Pater Samuel Patton und Ruhestandspfarrer Helmut Süß bei der Feier des Festgottesdienstes. Bild: hzi
Pater Samuel Patton und Ruhestandspfarrer Helmut Süß bei der Feier des Festgottesdienstes.
Heinersreuth bei Kirchenthumbach03.07.2020
 
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