Dass die Hirschauer heuer nach genau 20 Jahren erneut mit der Ausrichtung des Masters World Cup (18. bis 24. März in Seefeld/Tirol) betraut wurden, ist gewissermaßen auch der Corona-Pandemie zu verdanken. Der Masters World Cup ist sozusagen die Weltmeisterschaft im Skilanglauf der Altersklassen - Senioren-WM hat man früher gesagt. Wobei es der Begriff „Senioren“ nicht richtig trifft. Natürlich sind auch die älteren Semester am Start. Die ältesten Teilnehmer sind über 90 Jahre alt. Die teilnehmerstärksten Altersklassen sind aber die Sportler um die 50. Die stärksten Läufer sind die „jungen“. Ab 30 ist man startberechtig, wenn man vorher für mindestens ein Jahr in keiner Nationalmannschaft nominiert war.
Thomas Heckmann an der Spitze
Der estnische Wintersportort Otepää war für dieses Jahr eigentlich als Austragungsort gesetzt gewesen. Die Esten haben jedoch die Ausrichtung zurückgegeben. Bei der WMA (World Masters Association), dem Dachverband der Masters im Ski-Weltverband FIS, war man sich sehr schnell klar, dass es nicht viele Vereine oder Regionen gibt, die diese Lücke kurzfristig schließen können. Der Skiclub Monte Kaolino (SCMK) ist einer davon. Immerhin hat der SCMK den Masters World Cup vorher schon zweimal ausgerichtet.
Thomas Heckmann, der Vorsitzende der Hirschauer Langläufer und selbst jahrelang Präsident der WMA, war sofort Feuer und Flamme für die Idee. Nach genau 20 Jahren sollte der World Cup wieder vom SCMK organisiert werden. Wie damals sollte das Event im österreichischen Seefeld über die Bühne gehen. Bei erwarteten über 1000 Startern wäre es in Hirschau, aber auch darüber hinaus, völlig unmöglich gewesen, die Teilnehmer und Betreuer unterzubringen.
Kostenlos in den Hotels
Im Tiroler Wintersportort Seefeld ist das kein Problem. Wie auch die gesamte Zusammenarbeit mit den Seefeldern absolut reibungsfrei läuft. Die Hirschauer können die komplette Infrastruktur bei der WM-Arena in Seefeld benutzen. Die Wettkämpfe finden auf den Strecken der nordischen Ski-WM von 2019 statt. Der 70-köpfige Helfertross, der von Hirschau aus anreist, wird vom Tourismusbüro in drei Hotels kostenlos untergebracht.
Da die Hirschauer relativ kurzfristig die Veranstaltung zugesprochen bekamen, läuft seit rund einem Jahr die Vorbereitung auf das Event. Unter dem Präsidium des Organisationskomitees mit Thomas Heckmann an der Spitze gibt es Verantwortliche für jeden Bereich. Die Strecken für die Rennen müssen festgelegt werden. Dafür gibt es ein genaues Regelwerk der FIS, beispielsweise welche Anstiege in den jeweiligen Altersklassen gelaufen werden dürfen. Gleiches gilt für den Bereich im Stadion, wo die Starts und Zieleinläufe stattfinden. Auch hier ist alles von der FIS festgelegt.
Wegen Krieg fehlen viele Sportler
Aber auch der organisatorische Bereich, mit einem Abschlussbankett für 1000 Gäste in einem eigens aufgestellten Festzelt muss von den Freiwilligen organisiert werden. Da es insgesamt 26 Herren- und Damenklassen gibt, ist auch die tägliche Siegerehrung eine Herausforderung und muss gut vorbereitet werden.
Dass sich die Dinge so entwickeln, wie sie sich entwickelt haben, konnte niemand voraussehen. Durch den Krieg in der Ukraine wurden die russischen und weißrussischen Sportler von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Gerade diese gehörten mit zu den treuesten Startern bei diesen Events. So fehlen dem Skiclub rund 200 Starter, da auch aus der Ukraine selbst fast keine Anmeldungen kamen.
Wenig Schnee in der Arena
Mit 898 gemeldeten Athleten aus 29 Ländern ist der Skiclub aber dennoch zufrieden. „Ein weiteres Problem“, erklärt Thomas Heckmann, „ist der durchweg schlechte Winter in Mitteleuropa". "In Österreich und Deutschland sind einige der traditionsreichen Skimarathons deswegen ausgefallen."
Jetzt heißt es für die Hirschauer hoffen, dass es nicht noch milder wird. Bis jetzt halten die Strecken in Seefeld, wenn auch am Wettkampfplan ein paar Änderungen vorgenommen werden mussten, da keine Rennen an den Nachmittagen mehr stattfinden können. Thomas Unterfrauner, der Chef im Seefelder Langlaufzentrum ist aber recht zuversichtlich. „Bei mir ist noch nie ein Rennen abgesagt worden“, sichert er den Hirschauern alle mögliche Unterstützung zu.
Masters World Cup
- Senioren-Weltmeisterschaft im Langlauf, die jedes Jahr in einem anderen Skigebiet der Welt stattfindet.
- Austragungsort ist in diesem Jahr Seefeld in Tirol (Österreich).
- Ausrichtender Verein ist der Skiclub Monte Kaolino Hirschau.
- Teilnehmer sind fast 900 Sportler aus 29 Nationen.
- Fünf Wettkampftage von Samstag, 18., bis Freitag, 24. März.
- Schirmherr ist der 4-fache Olympiateilnehmer und 2-fache Gesamtweltcupsieger im Skilanglauf, Tobias Angerer.
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