Für Anna Weiß, die nun 90. Geburtstag feierte, ist die Vertreibung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Heimat, die in der russisch besetzten Zone lag, ein einschneidendes Erlebnis. Als erstes fand die Familie Unterkunft in Heringnohe, bis sie sich einige Jahre später im Hirschau niederließ. Nun lebt die Familie im Ortsteil Weiher. Grund für den Umzug war hauptsächlich die Kaolinindustrie, wo Ehemann Josef, der 2009 verstarb, Arbeit fand. Er war als Baggerführer tätig und im Umkreis als gefragter Alleinunterhalter bekannt.
Aber auch die Jubilarin hatte alle Hände voll zu tun. Vier Kinder wurden den Eheleuten geschenkt, inzwischen sind vier Enkel dazu gekommen. „Alle machen mir viel Freude“, drückt die 90jährige ihre Zufriedenheit aus. Die Erziehung der vier Kinder wäre wohl Aufgabe genug gewesen. Dennoch war Anna Weiß als Schneiderin in Vilseck und Hirschau tätig und auch bei Quelle in Fürth beschäftigt. Gerne erinnert sie sich noch an die Urlaube mit ihrem Mann im Ferienheim von AKW in Lindau, wohin sich die beiden anfangs mit einer Isetta, dann mit einem Goggomobil, das immerhin 85 Sachen lief, öfters aufmachte.
Seit 2015 besuchte Anna Weiß die ambulante Tagespflege im Seniorenheim St. Barbara in Hirschau. 2022 wechselte sie in den stationären Bereich, wo sie sich wohl fühlt. Den runden Geburtstag ihrer Mutter nutzte die Familie für ein Treffen, sind doch die Kinder über ganz Bayern verstreut. Für die Stadt Hirschau gratulierte Bürgermeister Hermann Falk, er überbrachte auch die Glückwünsche von Landrat Richard Reisinger.
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