Günter war zusammen mit dem Fest-Schirmherrn Bürgermeister Hermann Falk und einer Delegation der zwölf Vereine, die bei dem Fest mitgeholfen hatten, nach Amberg in die Jura-Werkstätten gekommen. Dort wurden die Hirschauer vom Lebenshilfe-Vorsitzenden Eduard Freisinger, seinem Stellvertreter Bernhard Vahle und Jura-Werkstätten-Geschäftsführer Bernhard Albrecht empfangen.
Wie schon die Feier selbst fand auch die Spendenübergabe erstmals ohne den im April verstorbenen Festgründer Walter Widder statt. Mit Brunhilde Fehlner gehörte jemand zur Besuchergruppe, der beim ersten Fest schon mit dabei war und es von 2010 bis 2016 verantwortlich organisiert hat. Sie blendete auf die Anfänge der Veranstaltung zurück. Demnach kam Widder 1990 durch die sportlichen und geselligen Kontakte des von ihm geführten Tischtennis-Clubs Kolping zu behinderten Sportlern auf die Idee, im Josefshausgarten ein Fest zu veranstalten, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam feiern.
An Uli Günter war es, den zwölf Vereinen Dank zu sagen, deren Mitglieder sich heuer für die gute Sache engagiert und mit angepackt haben. Die Zusammenarbeit von Anglerverein, Frauen-Union, Dorfgemeinschaft Ehenfeld, Festspielverein, Gesangverein, Heimat- und Trachtenverein, IG Bergbau-Chemie-Energie, Kolping-Theatergruppe, Musikzug, TTC Kolping, TuS/WE und Schwimmverein habe bestens geklappt. Mit dem Erlös erhöhe sich die Gesamtspendensumme auf 65 170 Euro. Mit dem Geld hätten in der Vergangenheit viele Anschaffungen in den Jura-Werkstätten getätigt werden können.
Das bestätigte Lebenshilfe-Chef Eduard Freisinger. Er unterstrich den einzigartigen Charakter des Hirschauer Jura-Gartenfestes. Er kenne kein zweites, bei dem seit 30 Jahren Mitglieder mehrerer Vereine zusammenhelfen. Sie bewiesen Treue zu den Jura-Werkstätten und grundsätzlich zu den Menschen mit Behinderung. Denen bereite der Festbesuch jedes Jahr große Freude. Diese Aussage untermauerte Uli Günter, selbst Leiter einer Elektromontagegruppe in den Jura-Werkstätten: „Unsere Mitarbeiter fragen mich schon im Oktober nach dem nächsten Festtermin.“
Großes Lob für ihr soziales Engagement zollte auch Bürgermeister Hermann Falk den Helfern. Das Jura-Fest sei aus dem Veranstaltungskalender der Stadt nicht mehr wegzudenken. Die Übernahme der Schirmherrschaft sei ihm eine Freude und Ehre zugleich. Er sei jedes Mal wieder vom ungezwungenen Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap beeindruckt.
Auf die Hirschauer Gäste wartete danach eine Werkstättenführung mit Geschäftsführer Albrecht. Nach seinen Worten kommt der diesjährige Festerlös den Personen der Betreuungs- und Seniorengruppe zugute. Für sie würden dringend notwendige Dinge zur Ergänzung der Tagesstruktur angeschafft. Ebenso werde die Spende für die Erweiterung des nachmittäglichen Entlastungsangebots eingesetzt.
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