Hirschau
26.11.2024 - 12:09 Uhr

Hirschauer "Sarggeflüster" gibt tiefe Einblicke ins Bestatterhandwerk

Tod und Sterben sind in der heutigen Zeit mehr denn je ein Tabu. Dieses Thema offen zu behandeln, ist Ziel einer Veranstaltung in Hirschau. Das Motto: "Sarggeflüster".

Menschen, die mit Tod und Bestattung zu tun haben, gestalten den Abend mit dem Motto "Sarggeflüster". in der evangelischen Kirche in Hirschau (von links): Saskia Krügelstein, Roland Nitzbon, Andreas Richard (stehend), Pfarrer Stefan Fischer und Andreas Schießler. Bild: hdk
Menschen, die mit Tod und Bestattung zu tun haben, gestalten den Abend mit dem Motto "Sarggeflüster". in der evangelischen Kirche in Hirschau (von links): Saskia Krügelstein, Roland Nitzbon, Andreas Richard (stehend), Pfarrer Stefan Fischer und Andreas Schießler.

Bei einer Abendveranstaltung in der evangelischen Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Hirschau ging es um das Thema Tod und Sterben. Mitwirkende waren der Bestatter Andreas Schießler, Pfarrer Stefan Fischer, die Sängerin Saskia Krügelstein und der Organist Roland Nitzbon. Der Moderator und Emotions-Künstler Andreas Richard führte charmant und gekonnt durch den Abend.

Jeder der Mitwirkenden erzählte, wie es zu der Berufung und der Leidenschaft für die jeweilige Arbeit kam. Dabei gewährten sie humorvolle, aber auch sehr emotionale Einblicke in die Momente von Abschied, Tod, Trauer und Beerdigungen. Die Kirche war mit einem echten Sarg und vielen Kerzen geschmückt. Daneben stand das Bild eines trauernden Clowns. Der Altarraum war in rotes Licht gehüllt und mit Rosenblättern und rot-orangenen Luftballons geschmückt.

Die Besucher in der voll besetzten Kirche hatte an dem Abend Gelegenheit, Fragen zu stellen, die mit Bestattung, Tod und Sterben sowie den damit befassten Berufen zu tun hatten. Dazu wurden Bierdeckel und Stifte verteilt. "Wie grenzen Sie sich ab?", wurde genauso gefragt wie: "Was war ihr lustigster oder emotionalster Moment?". Die Veranstaltung glänzte durch ehrliche Einblicke. "Haben Sie sich auch schon mal über einen Pfarrer oder Bestatter so richtig geärgert“?, wurde gefragt, oder: "Haben Sie schon mal falsch gesungen oder sich verspielt?". Vieles davon wurde bejaht. Zur Sprache kamen etwa die Geschichte der Wespe im Bein des Organisten und die vom Beerdigungsgespräch, das keines war.

Natürlich durfte auch Musik nicht fehlen. So lauschten die Besucher den Klängen von Klassikern wie "Von guten Mächten", aber auch modernen Rhythmen wie Jupiter Jones "Still". Im Anschluss an den offiziellen Teil standen die Organisatoren in einem persönlichen Meet & Greet den Teilnehmern für Fragen zur Verfügung.

Ein gelungener Abend, lautete das Resümee. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Neuauflage geplant ist: Vermutlich in der Karwoche wird es in der Auferstehungskirche Ammersricht ein "Sarggeflüster" geben.

 
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