Die Hirschauer Kirwa ist eines der Kirchweihfeste in der Region, deren Termin einen geschichtlichen Bezug zur Weihe des Gotteshauses hat. Man kennt den Weihetag der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Mitte des 19. Jahrhunderts war das bis dahin bestehende Langhaus für die Pfarrgemeinde zu klein geworden, zudem ließ der schadhafte Dachstuhl dessen Umbau ratsam erscheinen. Unter der Regie des damaligen Stadtpfarrers Johann Baptist Kotz wurde das Gebäude im Jahr 1848 um- und im neugotischen Stil neu gestaltet. Nach 22 Wochen Bauzeit wurde die Kirche am Sonntag vor dem Fest Mariä Geburt, dem ersten Sonntag im September, wieder feierlich eingeweiht. Heuer trifft die Kirwa somit auf Sonntag, 1. September, als den Tag des Amtsantritts von Pfarrer Hofmann.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Hirschauer Kirwa ein Auf und Ab erlebt. Von 2000 bis 2008 währte dank des Engagements des Heimat- und Trachtenvereins und der TuS/WE-Fußballer die Glanzzeit. Drei Tage lang wurde auf dem Ex-WE-Sportplatz gefeiert, was das Zeug hielt. Bierzelt, Schausteller, Kirwapaare, Baumaustanzen – alles war geboten.
Nach dem Rückzug der beiden Vereine beschränkten sich die Kirwafeierlichkeiten 2009 auf einen Festgottesdienst am Sonntag und einem Frühschoppen im Pfarrheim, ausgerichtet von Pfarrgemeinderat und Musikzug. 2013 fanden beide im Festspielverein einen Verbündeten, der der Kirwa neues Leben einhauchte. Heuer nun ist der Festspielverein alleiniger Ausrichter.
Die Zeremonie beginnt am Samstag, 31. August, um 17 Uhr im Schlosshof unter der Regie von Altbürgermeister Hans Drexler. Danach herrscht Festbetrieb. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Als besonderes Schmankerl wird an beiden Tagen eine „z’rupfte Sau in der Semmel“ angeboten. Ab 19 Uhr sorgt die Gruppe „Jedsmal anerschd“ für Stimmungsmusik.
Der Sonntag, 1. September, wird mit einem Kirchenzug eröffnet. Die Vereine stellen sich um 8.45 Uhr vor der Mälzerei auf. Voran geht der Musikzug, der auch die musikalische Gestaltung des um 9 Uhr in der Pfarrkirche beginnenden Gottesdienstes übernimmt, den Pfarrer Johann Hofmann zelebriert. Danach geht es unter den Klängen des Musikzugs im Festzug zum Weißwurst-Frühschoppen zurück zum Schlosshof. Für die musikalische Gestaltung ist weiter der Musikzug zuständig. Ab 14 Uhr herrscht Festbetrieb bei Kaffee, Kuchen und Köichln. Um 14.30 Uhr erfreut der Heimat- und Trachtenverein die Besucher mit Tanzeinlagen. Erstmals seit 2008 steht um 15 Uhr wieder das Austanzen des Kirwabaums auf dem Programm. Darauf bereitet sich eine noch geheim gehaltene „Händvoll z’sammag’würfelte Kirwapaare“ vor. Danach spielt ab 16 Uhr die Hirschauer Wirtshausmusi auf. Für Schlechtwetter wird ein beheizbares Zelt aufgestellt.














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