Paul Lingenhöhl, der für den Landesbund für Vogelschutz fast täglich in der Natur unterwegs ist, Vögel beobachtet und auch ihr Vorkommen und ihre Bestände notiert und kartiert, hat am Moosweiher in Hirschau einen seltenen Vogel beobachtet: Die Spießente sieht man sonst in Bayern nicht, da sie hier nicht heimisch ist. Als Zugvogel kehrt sie wieder in ihr Brutgebiet nach Skandinavien oder ins nördliche Russland zurück und macht hier bei uns für vielleicht zwei Wochen Rast. Deutlich zu erkennen ist sie am schokoladenbraunen Kopf, einem längeren weißen Hals und einem spitzeren Schwanz als die anderen Enten.
Da im Augenblick Flugzeit ist, die Vögel in ihre Brutgebiete zurückkehren, wurden auf dem Moosweiher noch zwei weitere Gäste entdeckt. In älteren Vogelbüchern tauchen sie in unserer Region noch nicht auf, sie waren eher in den Steppen und Halbwüsten Asiens und Nordafrikas beheimatet. Inzwischen jedoch wurden im Landkreis schon vereinzelt brütende Paare entdeckt. Es handelt sich um die Rostgans, die jetzt zu den Neozoen zählt. Das heißt, diese Art ist aus anderen Gebieten zugezogen und wird langsam heimisch bei uns, ähnlich wie die Kraniche im Truppenübungsplatz.
Das Gefieder der Rostgans ist überwiegend rostbraun, Hals und Kopf sind etwas heller gefärbt, das Männchen hat einen schwarzen Halsring. Kopf und Schnabel ähneln eher einer Ente, daher werden sie als Halbgänse einer Unterfamilie (Tadorninae) zugeordnet. Eine Besonderheit ist ihr Brutverhalten: Sie sind Höhlenbrüter, brüten in Baumhöhlen, nutzen aber auch alte Greifvogelnester oder sogar verlassene Fuchsbauten.
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