Alteingesessene Leseratten wissen, dass es die Pfarrbücherei schon seit über einem halben Jahrhundert gibt. Bis Mitte der 60er Jahre war sie im Dietrich-Anwesen (Hauptstraße 76) im einstigen Laden des Alten Konditor untergebracht. Als im März 1966 das Haus abgebrochen wurde und einem Neubau weichen musste, zog die Bücherei ins Untergeschoss der Nebengebäude des alten Pfarrhofs um. Nachdem die Stadt am 1. Januar 1974 das Höfler-Haus (heute Sparkasse) erworben hatte, wurde die Bücherei in dem Gebäudekomplex eingerichtet. Dort blieb sie bis zur Fertigstellung des jetzigen Pfarrhofs und seiner Nebengebäude, dem heutigen Zuhause.
Die Leitung der Leihbibliothek oblag damals bis zum Jahr 1999 der Frauenbund-Ehrenvorsitzenden Edeltraud Freimuth. Seither hat Charlotte Fleischmann diese Aufgabe übernommen. Unterstützt wird sie von einem neunköpfigen Damenteam. Leserkartei und Statistiken wurden handschriftlich geführt und in Kleinarbeit für die Jahresabschlüsse aufbereitet.
Im Frühjahr 2016 wurde die Bücherei von den Mitarbeiterinnen gründlich umgestaltet und der Medienbestand aktualisiert. Für die Kinder wurde, mit Unterstützung der Schreinerei Epp, die inzwischen sehr beliebte Leseecke geschaffen.
Der Wunsch, die Bücherei verwaltungstechnisch auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen, bestand bei Charlotte Fleischmann und ihrem Team schon lange. Ab Ende August 2018 wurde damit ernst gemacht, das alte Karteikarten-System durch die Elektronische Datenverarbeitung zu ersetzen. Rund 83 Stunden waren jeweils zwei Mitarbeiterinnen damit beschäftigt, die circa 3600 Bücher über die ISBN-Nummer einzulesen.
Da die Räume über keinen Internetanschluss verfügten, musste Charlotte Fleischmann etwa zehn Prozent der Bücher daheim einlesen. Bevor die Bücherei den Ausleihbetrieb wieder aufnehmen konnte, wurden die Mitarbeiterinnen durch eine Fachkraft des Michaelis-Bundes im Umgang mit dem Programm geschult. Am 9. Oktober war es so weit: Die Bücherei wurde zur Freude ihrer Leser wieder eröffnet. Seither wurden 126 Leser registriert. Davon sind 47 jünger als zwölf, 53 zwischen 13 und 59 Jahre und 26 ältere Leser. Sie haben (Stand 31. Dezember 2018) 689 der insgesamt 3581 Medien ausgeliehen.
An den Beiträgen hat sich nichts geändert. Erwachsene zahlen 3,50, Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) 2,50 Euro im Halbjahr. Neu eingeführt wurde die Familienkarte (halbjährlich fünf Euro). Die Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18, Samstag von 10 bis 11 Uhr.














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