Hirschau
08.02.2021 - 10:29 Uhr

Wasserleitungen im Hirschauer Stadtteil Bachrain werden saniert

Themen gab es in Hülle und Fülle: Von der Erneuerung der Wasserleitung über zahlreiche Bauanträge und die Ertüchtigung von Spielplätzen bis hin zur Schaffung neuer Bestattungsformen reichte die Tagesordnung, die der Ausschuss für Bau, Umwelt und Technik des Hirschauer Stadtrats zu abzuarbeiten hatte.

Das Trinkwassernetz weist derzeit am Bachrain eine Schwachstelle auf. Nach mehreren Rohrbrüchen werden dort die Graugussleitungen aus den 50er-Jahren ausgewechselt und wird eine Ringleitung zur Hiedererstraße geschaffen. Das Vorhaben erläuterte Georg Pröls von Seuss Ingenieure GmbH. 355 Meter Leitungen sind zu erneuern, dazu die Hausanschlüsse. Wegen teils recht geringer Verlegetiefe sind in manchen Bereichen spezielle Rohre erforderlich, um eine hohe Frostsicherheit gewährleisten zu können. Die neue Leitung verfügt zudem über einen größeren Querschnitt. Mit verlegt wird eine Speedpipe-Leitung, um für einen späteren Glasfaseranschluss gerüstet zu sein. Abschließend wird die Oberschicht wieder in Ordnung gebracht. Wolfgang Bosser fragte nach, warum die Straße nicht abgefräst wird. Diese Lösung sei deutlich teurer und bringe mittelfristig keine entscheidenden Vorteile, erläuterte der Planer. Hinzu kommen zwölf Einzelmaßnahmen, bei denen es um kleinere Leitungssanierungen geht, meist um das Ersetzen defekter Schieber oder Hydranten. Die Arbeiten wurden einstimmig befürwortet und sollen heuer noch zu Ende gebracht werden.

Christian Piehler, der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, stellte neue Möglichkeiten der Urnenbestattung vor. In vielen Orten gut angenommen würden eingefasste Urnenerdgräber mit einer Grabplatte. Solche Anlagen aus mehreren Grabstellen wären auch geeignet, Lücken durch aufgelassene Gräber in älteren Friedhofsteilen zu schließen. Die Gebühr pro Platz betrage etwa 90 Euro pro Jahr, endgültige Aussagen seien erst nach Fertigstellung möglich.

Zudem bietet laut Piehler die Firma Funeral Technique aus Hohenburg an, Stelen aufzustellen, entweder auf bestehenden freien Plätzen belegen oder auf der noch nicht belegten Grasfläche im Nordosten des Friedhofs. Die Kosten für eine Säule mit zwei Urnenplätzen beziffert der Anbieter auf 2688 Euro, wovon die Stadt 500 Euro gewissermaßen als Nutzungsentgelt erhalte. Vorteil wäre, dass die Stadt nicht in Vorleistung treten müsste und alles über den Anbieter laufen würde. Die Änderungen sollen in die neue Friedhofsatzung einfließen, in der wohl auch die Gebühren neu festgesetzt werden. Angeregt wurde, die Wegepflasterung fortzuführen, insbesondere vom Leichenhaus in Richtung Osten. Letztlich empfahl der Ausschuss, die Vorschläge der Verwaltung weiter zu verfolgen.

Zahlreiche Bauanträge waren eingegangen, denen der Ausschuss zustimmte. Für Diskussionen sorgte zum wiederholten Mal das Vorhaben, im Anschluss an den Parkplatz des ehemaligen TuS-Sportgeländes vor der bestehenden Kleingartenanlage und nur durch einen Weg vom Moosweiher getrennt ein Wohnhaus zu errichten. Erstmals 2011 hatte der Bauausschuss ein derartiges Ansinnen mit Verweis auf den sehr sensiblen Standort abgelehnt. Einige Jahre später stellte sich heraus, dass dort wohl doch Baurecht besteht: Der Bebauungsplan wurde in den 60er-Jahren wenige Monate vor der Errichtung des Landschaftsschutzgebiets am Moosweiher rechtskräftig und hat somit Bestand. Ein Plan mit einem deutlich kleineren Baukörper war deshalb in einer der vergangenen Sitzungen akzeptiert und auch vom Landratsamt genehmigt worden. Jetzt schob der Bauherr einen neuen Plan nach, der die Vorgaben des Bebauungsplans ausschöpft und deutlich massiver wirkt. So richtig glücklich war niemand mit dem Antrag, letztlich stimmten aber bis auf Rudi Wild, der die Größe des Gebäudes in dem sehr sensiblen Bereich als unpassend empfand, dann doch zu.

Ein weiteres Thema war die Ertüchtigung der Spielplätze am Freizeitpark Monte Kaolino und im Wohngebiet Ziegelhütte neben dem Schulsportplatz. Am Monte hat der Zahn der Zeit dem 2007 gestalteten Abenteuerspielplatz arg zugesetzt, so dass der TÜV einen Teil der Geräte nicht mehr abnahm. Ähnliches berichtete Bauamtsleiter Martin Beck vom Spielplatz an der Ziegelhütte. Beide Anlagen sollen mit attraktiven Geräten der Firma Westfalia neu ausgestattet werden. Die Teilerneuerung am Monte Kaolino ist mit 42 000Euro kalkuliert, die nahezu komplette Sanierung an der Ziegelhütte mit 66 500 Euro. Der Wasserspielbereich am Monte kann bleiben. Der Hersteller gibt für die langlebigen Geräte, die zum Teil aus recyceltem Kunststoff bestehen, 15 Jahre Garantie. Der Spielplatz bei den Hochhäusern wurde bereits mit derartigen Geräten bestückt. Der Ausschuss stimmte beiden Projekten zu. Besonders zum Standort Ziegelhütte gab es Vorschläge, die Anlage zu vergrößern, ein entsprechendes Grundstück daneben sei vorhanden, ein Neubaugebiet in der Nähe. Ein Grillplatz, eine Tellerseilbahn oder ein Bodentrampolin könnte man sich als Ergänzungen vorstellen. Ein Spielplatzkonzept für die 23 Hirschauer Angebote wurde angeregt. Man sollte lieber auf weniger und gut ausgestattete Spielplätze setzen, hieß es.

Wolfgang Bosser regte eine Überprüfung des Infopoints an: "Der ist bei Schlechtwetter eine Katastrophe, es regnet rein, die Bänke sind nass." Ein Gespräch mit dem Planer sei angesetzt, informierte Bürgermeister Hermann Falk. Rudolf Wild wies auf den desolaten Zustand einiger Häuser in der Stadtmauergasse hin. Das sei kein schöner Anblick auch für die Bewohner im Altenheim. Die Problematik sei schon länger bekannt, allerdings spreche dort auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mit, sagte der Bürgermeister.

 
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