Hirschbach
02.02.2024 - 11:37 Uhr

Hans Pesel ist mit 100 Jahren der älteste Bürger der Gemeinde Hirschbach

Auf der Welt ist Hans Pesel weit herumgekommen, aber als Tourist war er dabei nicht unterwegs. Das Schicksal hat ihm einiges zugemutet in seinem Leben, das nun schon 100 Jahre währt.

Hans Pesel kam vor 100 Jahren in Hirschbach zur Welt und möchte nirgendwo anders leben. Bild: lei
Hans Pesel kam vor 100 Jahren in Hirschbach zur Welt und möchte nirgendwo anders leben.

Hans Pesel, auch „Lousn-Weber Hans“ genannt, ist derzeit der älteste Bürger der Gemeinde Hirschbach. Geboren am 30. Januar 1924 in Hirschbach, feierte er dort nun seinen 100. Geburtstag. Und weil er beim 90. und 95. Geburtstag schon in der Zeitung stand, sollte es jetzt wieder so sein, wünschte sich der Jubilar. Klaus Hauenstein, der regelmäßig bei Hans Pesel nach dem rechten schaut, nahm sich der Sache an und stellte den Kontakt her.

Zu den Gratulanten am Ehrentag zählten Bürgermeister Hermann Mertel und der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Eschenfelden, Erwin Klose. Glückwünsche per Post kamen nicht nur von Landrat Richard Reisinger: Es grüßten auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Seit seine Frau Frieda 2005 gestorben ist, lebt Hans Pesel allein in seinem ländlichen Anwesen auf der Hammerleite in Hirschbach. Tochter Anni sowie die drei Enkel und eine Enkelin schauen öfters nach dem Rechten beim Vater und Opa. Einige Schicksalsschläge musste Hans Pesel in seinem langen Leben schon verkraften. Dazu zählte auch der frühe Tod seines Sohns Herbert, der 1979 mit dem Auto tödlich verunglückte.

Zusammen mit seinen zwei Brüdern wuchs der Jubilar in Hirschbach auf. Schon im Alter von 13 Jahren musste er sein Elternhaus verlassen und kam in Reichenschwand als Knecht und Zimmerer-Lehrling unter. Mit gerade einmal 18 Jahren rief ihn dann das Militär, und es begann eine lange Reise durch die Welt. In Südtirol und auch in Jugoslawien absolvierte er Kriegseinsätze. Während einer seiner Brüder in Russland fiel, kam Hans Pesel in Italien in Gefangenschaft. Per Schiff ging es für ihn erst nach Afrika und dann bis nach Amerika. Während seiner Zeit in Lagern in Colorado und Wyoming musste er meist in der Landwirtschaft arbeiten. Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, führte sein Weg zwar zurück nach Europa, aber noch nicht in die Freiheit. Unter schwierigen Bedingungen musste Hans Pesel in Frankreich im Bergbau untertage arbeiten, bis er schließlich 1949 wieder nach Hirschbach zurückkehren durfte.

Schon 1950 begann er, mit wenig Geld in Hirschbach ein neues Haus zu bauen. Dies bewohnt der Jubilar bis heute. Als Nebenerwerbslandwirt hat Hans Pesel sein Einkommen bei den Faun-Werken in Lauf über 35 Jahre verdient. Als Wohnort kann er sich nach wie vor keinen anderen Platz vorstellen, sagte er an seinem 100. Geburtstag.

 
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