Der Kirchweihmontag steht traditionell im Zeichen des Musikantenfrühschoppens unter der Linde vor dem Gasthof Goldener Hirsch. Er hat eine große Anziehungskraft, und der Biergarten füllt sich frühzeitig. Vor allem Gäste mit einer weiteren Anfahrt haben es eilig.
Nahtlose Speisenfolge
Die Musikanten trudeln nacheinander ein, und schon bald ist eine große Blaskapelle mit Akkordeonbegleitung beisammen. Die Weißwürste und Brezen hören das Mittagsläuten nicht und werden unmittelbar von den Bratwürsten abgelöst, die der Förderverein des Freibads auf dem Dorfplatz brutzelt. Aber auch die Küche des Gasthofes muss an den Rand ihrer Kapazität gehen. Da stehen dann Schweinebraten und Küchel einträchtig nebeneinander auf dem Tisch, weil manche schon an den Kaffee denken.
20 Musikanten spielten vier Stunden lang auf und erweckten dabei den Eindruck, sie hätten das geprobt. Wer an die vorjährige "Nouchkirwa" denkt, wird es fast so sehen. Das Unplugged-Spektakel sucht jedenfalls seinesgleichen, und es kommen alle Mitwirkenden gerne. Jung und Alt musizieren, was das Zeug hält - und das Publikum genießt. Der Organisator Klaus Hauenstein kann sich auf seine Freunde verlassen, und so fehlt es an keinem Instrument. Ob Klarinette, Trompete oder Tuba, alles ist vertreten. Auch Trommeln dürfen natürlich nicht fehlen, und ebenso werden einige Akkordeons und "Quetschn" präsentiert. Die Hälfte der Kapelle dürfte aus der Oberpfalz sein, die andere Hälfte aus Mittelfranken - also ein hervorragendes, völkerverbindendes Ereignis.
Frühschoppen um 15 Uhr
Der Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach lässt sich so etwas nicht entgehen, und so ist Richard Reisinger wieder unter den Gästen gewesen, trotz Bombenalarm in Haselmühl. Altbürgermeister Werner Oberleiter aus der Gemeinde Pommelsbrunn hat das Musikantentreffen auch noch nie verpasst. Wenn sich der Frühschoppen um 15 Uhr auflöst, ist das aber noch nicht das Ende der Kirwa.
Die unerschütterlichen Kirwaboum und solche, die es schon mal waren, sangen alle Kirchweihschlager mindestens zweimal. Eine Handvoll Musikanten ließ sich noch auftreiben, die schon bei Dunkelheit noch einmal zum Baumaustanzen zog. Ein gutes Dutzend Paare trat dazu an. Thomas Voggenauer und seine Margit hielten den Strauß des Oberkirwapaars in den Händen, als der Wecker rasselte. Ganz ruhig wurde es danach aber immer noch nicht. Die letzte Trompete verstummte erst nach Mitternacht.
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