Hirschbach
28.04.2019 - 17:48 Uhr

Zithervirtuose Max Grellner verstorben

Ein Großer der Volksmusik ist nicht mehr unter uns. Max Grellner, bekannt durch Funk und Fernsehen, war es leider nicht vergönnt, seinen 90. Geburtstag zu feiern. Auf seinen Geburtstag am 7. Mai fällt nun auch seine Trauerfeier.

Max Grellner als großer Könner an der Zither. Seinen 90. Geburtstag am 7. Mai durfte er nicht mehr erleben. An diesem Tag wird er nun zu Grabe getragen. Bild: rrd
Max Grellner als großer Könner an der Zither. Seinen 90. Geburtstag am 7. Mai durfte er nicht mehr erleben. An diesem Tag wird er nun zu Grabe getragen.

Als fulminanter Zithervirtuose wurde der Land- und Gastwirt aus Unterachtel weit über die Heimatgrenzen bekannt. Er lockte viele Gäste in seine Gaststube und vor allem eine Unzahl an Musikanten, die mit ihm musizierten. In den Glanzzeiten seiner Wirtschaft strömten vor allem fränkische Besucher in die Oberpfalz ins Hirschbachtal, um akustischen mit leiblichem Genuss zu kombinieren.

Von ihm gibt es unzählige Tonträger, Rundfunk- und TV-Aufnahmen, auch in einigen Notenbüchern hat er sich mit Eigenkompositionen verewigt und den Nachwuchsmusikanten mit eigenen Notenheften damit eine Basis geschaffen.

Lange Jahre war er mit dem "Ossinger-Trio" ein gefragter Musikant, später mit den "Achtler Musikanten" und vielen mehr. Auch die "Hirschbachtaler Boum" hat er oftmals begleitet und bei Rundfunkauftritten musikalisch unterstützt. Als Achtler "Bou" hat er das schlimme Ende des 2. Weltkrieges in Achtel erlebt, wo das ganze Dorf niederbrannte und auch ein Kamerad zu Tode kam. Diese Erlebnisse haben ihn zeitlebens geprägt und ihn immer seine Meinung sagen lassen.

Das Zither spielen hat er von dem Achtler "Bäcker-Schursch" gelernt, mit dem er auch in der Anfangszeit aufspielte. Sein Ehrgeiz und Eifer haben ihn aber bald zu Höherem berufen, und so kam der Max zu tausenden Auftritten in der Heimat, aber auch weit drum herum. Aus seiner Ehe mit Anna, die für die hervorragende Bewirtung sorgte, gingen fünf Töchter hervor, die in die Ferne zogen, aber ihrem Vater nach dem Tod seiner Frau in der Gaststätte tatkräftig zur Seite standen. Max Grellner war bis vor kurzem noch fleißig im Wald beim Arbeiten und hielt das Anwesen gut in Schuss. Auch Ratschläge und Zithermaterial konnte man bei ihm bis zuletzt noch bekommen. Zu diesem Thema hat ihn auch schon mal der Eibl Sepp besucht und mit einem Kamerateam für "Unter unserem Himmel" aufgezeichnet. Die Zeiten mit Rundfunkaufnahmen in den Räumen des "Weißen Rosses" mit Anni Holland oder Egon Helmhagen zu seinen runden Geburtstagen gehören aber nun der Vergangenheit an. Das "Musikanteneck" in Unterachtel wird verwaist bleiben.

 
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