(bö) Zu der Bürgerversammlung hatte der Markt in den Musikstadl eingeladen. Die Nahversorgung der Hohenburger für Dinge des täglichen Bedarfs ist im Ort in den vergangenen Jahren Stück für Stück weggebrochen. Ein Discounter ist nicht in Sicht. Deshalb nehmen die Hohenburger die Sache nun selbst in die Hand.
Ende des Ausverkaufs
Mit einem Dorfladen im Ortszentrum wollen die Hohenburger gegensteuern und einem weiteren Ausverkauf ihrer Heimatgemeinde Paroli bieten. Aus Utzenhofen hatte Bürgermeister Florian Junkes die Vorstandsvorsitzende des Dorfladens, Christa Forster, eingeladen: Von ihr erfuhr die Runde einiges zum Konzept eines solchen Geschäfts. Danach unterstrich Junkes, eines sei besonders wichtig - dass die Menschen dahinter stehen: "Unser Hohenburger Dorfladen kann ein Stück Lebensgrundlage werden, wenn wir uns dafür entscheiden." Den geforderten Rückhalt gibt es: Bei einer Abstimmung sprachen sich alle Anwesenden - knapp über 100 Hohenburger - für einen Dorfladen aus. Ob der eine GbR, eine Genossenschaft oder eine GmbH werden soll, darüber sollte man sich in einem noch zu gründenden Arbeitskreis unterhalten, meinte Junkes: "Wir haben heute eine Grundsatzentscheidung getroffen, dass wir einen Dorfladen konzipieren wollen - und es muss unser Dorfladen werden."
Gebäude vorhanden
Einen geeigneten Platz dafür kann der Bürgermeister auch anbieten. Mit dem Kauf des ehemaligen Stadlbauer-Anwesens (Marktplatz 21) besitzt der Markt gleich neben dem Rathaus ein Gebäude, das sich "für eine Nutzung als Dorfladen anbieten" würde, wie Junkes sagte. Ob noch weitere Liegenschaften in Frage kommen, wird sich im Marktgemeinderat zeigen.
Stichwort Dorfladen
Das sagt der Bürgermeister:
Die Versorgungslage in Hohenburg hat sich nach den Worten von Bürgermeister Florian Junkes nicht gut entwickelt: „Es gibt keinen Metzger, keinen Bäcker und keinen Lebensmittelmarkt mehr.“ Dass sich ein Discounter ansiedelt, sei „eher unwahrscheinlich“. Bei den Wirtshäusern sehe es ebenfalls nicht mehr rosig aus. „Da ist niemand mehr da, wo man auf ein Feierabendseidl hingehen kann.“ Die nächsten Einkaufsmärkte sind in Schmidmühlen, Rieden, Ursensollen und Kastl. Ein Problem – vor allem für Ältere.
Das sagt die Fachfrau:
„Das A und O ist natürlich, dass die Leute da auch einkaufen“, berichtete Christa Forster den Hohenburgern aus ihrer jahrelangen Erfahrung als Vorstandsvorsitzende des Utzenhofener Dorfladens. „Zum Sortiment bei uns in Utzenhofen gehört alles, was man zum täglichen Leben braucht“, erzählt sie zum Thema Ausstattung. „Die Frischwursttheke wird sehr gut angenommen, wir haben täglich frische Backwaren.“ Einkäufer in Utzenhofen seien zu etwa 80 Prozent Stammkunden.
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