Mit einem Paukenwirbel begann das Konzert in der Kirche Maria Himmelfahrt in Hohenkemnath. Ernest Gold komponierte diesen pompösen Auftakt: Es ist der Beginn des „Exodus Song“, Titellied aus dem Spielfilm „Exodus“ von 1960. Nach diesem getragenen, imposanten Werk, dessen Wirkung sehr von der Akustik des Kirchenraums profitierte, wurde es spielerisch-leicht: Die Musikkapelle Ursensollen unter Leitung von Stefan Neger interpretierte das dreisätzige Werk „Dance Contrasts“, das zwar von dem australischen Komponisten Trevor Ford stammt, aber dennoch den Rahmen des Mottos „Very British“ nicht verließ: Ford verarbeitete in dem Stück unter anderem irische Folksongs.
Ein erstes Highlight für Publikum wie Musiker war dann „Celtic Flutes“. Kurt Gäble kombiniert in dem Stück keltische Flötenmelodien wirkungsvoll mit den Klängen eines fast 60 Mann starken Blasorchesters. Die Soloflötistinnen der Musikkapelle beeindruckten mit ihrer filigranen und gefühlvollen Interpretation.
Nach dem „Canterbury Chorale“ von Jan van der Roost, in dem vor allem die Blechbläser klanglich wie intonatorisch überzeugten, folgte das Höchststufenstück „The Hounds of Spring“ von Alfred Reed. Hier konnte die Musikkapelle ihr ganzes Können zeigen – bei flottem 6/8-Takt mit zahlreichen rhythmischen wie melodischen Raffinessen.
Mit der „English Folk Song Suite“ stand ein weiteres urbritisches Stück auf dem Programm: Der englische Komponist Ralph Vaughan Williams hat in ihr mehrere Volkslieder aus seiner Heimat verarbeitet.
Den Abschluss machte ein Werk, das bei einem Konzert mit dem Motto „Very British“ nicht fehlen darf: der erste Marsch „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar. Bis heute ist die Melodie die beliebteste inoffizielle britische Hymne. Der Musikkapelle Ursensollen, die auch mit dem letzten Werk noch einmal für Gänsehaut im Publikum sorgte, hat mit ihrem Konzert ein weiteres Mal bewiesen, dass Blasmusik nicht gleich Blasmusik ist.
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