Hütten bei Grafenwöhr
24.03.2024 - 12:09 Uhr

In Hütten große Trauer um langjährige Mesnerin Annemarie Baur

Eine große Trauergemeinde nimmt in Hütten Abschied von Annemarie Baur. Sie kümmerte sich über 38 Jahre als Mesnerin um die Pfarrkirche. Weihbischof Pappenberger und weitere Konzelebranten würdigen die Verstorbene.

Eine große Zahl bekundet ihr Mitgefühl mit den Angehörigen und ihre Wertschätzung für Annemarie Baur, , unter ihnen auch der KDFB Grafenwöhr. Bild: bk
Eine große Zahl bekundet ihr Mitgefühl mit den Angehörigen und ihre Wertschätzung für Annemarie Baur, , unter ihnen auch der KDFB Grafenwöhr.

Der Schock über den unerwarteten Verlust von Annemarie Baur sitzt noch tief. Weihbischof Reinhard Pappenberger brachte zu Beginn des Requiems am Samstag in der Josefskirche zum Ausdruck, was auch die große Trauergemeinde fühlte: „Wir alle sind da, um Danke zu sagen für das Geschenk des Lebens von Annemarie Baur. Die Kirche sind die Menschen und sie in besonderer Weise als die verstorbene Mesnerin. Auf dem Sterbebild ist sie - fröhlich und gelöst - treffend dargestellt, weil sie in der Gewissheit gelebt hat, in Gottes Nähe zu sein, die wir für sie nun ganz erbitten.“

Mit dem Hauptzelebranten standen am Altar Stadtpfarrer Daniel Fenk, seine Amtsvorgänger Hans Bayer und Bernhard Müller, Ruhestandspfarrer Ludwig Gradl und Kaplan Raveendra Bonnapati. Unter den 14 Ministranten waren auch 9 Enkel der Verstorbenen. Sopransolistin Judith Peter sang unter Orgelbegleitung von Ludwig Reichl Teile aus der „Missa brevis“ von Charles Guonod und „Mögen Engel dich begleiten“.

„Jeden Donnerstag und Sonntag stand sie an der Türschwelle und feierte aus der Sakristei heraus die heilige Messe mit. Denn das war ihr Platz. Seit 38 Jahren hat sie sich als Mesnerin um das Wohl der Kirche gekümmert, sie hat es geliebt hier zu sein“, sagte Pfarrer Fenk. Dabei habe sich ihre Tätigkeit nicht nur auf das Aufsperren der Kirche, Anzünden der Kerzen, Vorbereiten und Aufräumen beschränkt.

Auch der Blumenschmuck, das Annehmen und Weitergeben der Messintensionen, Organisieren und Beten der Rosenkränze, Kreuzwege und Maiandachten war für sie selbstverständlich.

Annemarie Baur wurde am 30.März 1946 in Zeubach/Fränkische Schweiz geboren. In der elterlichen Landwirtschaft half sie mit. Später begann sie eine Ausbildung in der Verwaltung in Würzburg, bevor sie eine weitere in der Landwirtschaft in Gut Grub machte. Dort lernte sie Albert Baur kennen, den sie 1969 heiratete. Ihre Fürsorge galt den Kindern Wolfgang, Katharina und Leonhard sowie dann den neun Enkeln. 2001 traf die ganze Familie ein schwerer Schicksalsschlag, als ihr Ehemann einen tödlichen Arbeitsunfall hatte.

Gezeichnet durch dieses Unglück absolvierte Annemarie eine Ausbildung in der Telefonseelsorge und lieh ehrenamtlich anderen

Menschen ihr Ohr und ihre Zeit. Niemand hätte gedacht, dass nach der Dankmesse bei der Feier von Pfarrer Bayers 90. Geburtstag ein Leidensweg beginnen würde, als sie plötzlich zusammenbrach. Nach Wochen des Hoffens starb Annemarie Baur am 8. März.

 
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