„A Orwat und a Freid gleichzeitig war und is mei Leben“, sagt eine zuversichtliche Roswitha Hubmann, die am 18. März ihren 80. Geburtstag feiern kann. Beides hat sie in so vielen Bereichen gespürt und das von Beginn an. In Reisach bei Vilseck geboren, wuchs sie dort als Zweitälteste mit sieben Geschwistern auf dem Bauernhof ihrer Eltern Anna und Johann Graf auf.
Am 24. August 1965 heiratete sie den Bauer und Maurer Andreas Hubmann aus Iber. Drei Söhne gingen aus der Ehe hervor: Markus, Erwin und Martin. Letzterer übernahm zur großen Freude seiner Eltern mit seiner Frau Elisabeth den Hof, auf dem Roswitha noch immer mitarbeitet und dazu täglich für die große Familie kocht.
Hauswirtschaft sei schon immer ihre Leidenschaft gewesen, erzählt die Jubilarin, und konsequent absolvierte sie 1967 auch die Meisterprüfung für Hauswirtschaft. 1977 begann sie an der Amberger Berufsfachschule für Hauswirtschaft zu unterrichten, und das bis 2008. Bis 1922 war sie über 40 Jahre hinweg Ortsbäuerin von Iber, bis 2013 war sie 20 Jahre lang dazu auch noch Kreisbäuerin. Gleichzeitig engagierte sie sich im Gemeinderat und im Kreistag über 18 Jahre. Darüber hinaus gab sie im Amberg-Sulzbacher und Neumarkter Landkreis ungezählte Koch- und Bastelkurse für alles, was ein bäuerlicher Haushalt im Jahresverlauf so braucht. Da wurden Stoffdrucke, Gewürzkränze, Tischdekorationen und vieles mehr angefertigt, die in vielen Haushalten noch immer an sie bleibend erinnern.
Seit 1972 brachte sie sich mit Herzblut in die Partnerschaft mit dem französischen Landkreis Maintenon ein und managte alle zwei Jahre den regelmäßigen Austausch. 1989 gründete sie den Obst- und Gartenbauverein Iber und ist noch immer dessen zweite Vorsitzende. Vor 25 Jahren war sie es, die entscheidend dazu beitrug, dass der Ibringer Backofen gebaut wurde. Dieser ist seitdem mit ihrer Unterstützung zum regelmäßig frequentierten Mittelpunkt des Dorfes geworden und weiterhin Gemeinschaft bildend, und das für viele Gruppen.
Ja, einfach hat Roswitha Hubmann es sich nie gemacht. Fast täglich sei sie in "Allerherrgottsfrüh“ gegen 4.30 Uhr aufgestanden, um die Stallarbeit zu erledigen und dann ab 8 Uhr in Amberg zu unterrichten. Gern habe sie beides getan, erklärt sie strahlend. Ihre acht Enkelkinder Julia, David, Anja, Leonie, Nicki, Fabian, Konrad und Tobias nehmen ihr das auch ab und sehen ihre Oma als großes Vorbild.
„Ja, a Freid muass ma ham, an dem was ma tuat, und immer in Bewegung bleibn“, sagt Hubmann – offensichtlich ihr Lebensmotto. Dass dies so bleiben mag, wünscht an ihrem Festtag ganz sicher eine sehr lange Gratulantenschar.
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