Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe hat sich von der Pfarreiengemeinschaft Kulmain/Immenreuth verabschiedet. Mit Pfarrer Markus Bruckner zelebrierte er federführend den abendlichen Sonntagsgottesdienst in der gut besuchten Herz-Jesu-Kirche in Immenreuth, zu dem Pfarrangehörige aus beiden Pfarreien zahlreich gekommen waren. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von einem gemischten Projektchor mit Sängern aus Immenreuth und Kulmain unter der Leitung von Michael Scherm.
Bei der weltlichen Verabschiedung von Kaplan Justin, wie er von den Pfarrangehörigen beider Pfarreien immer liebevoll gerufen wurde, konnte der Sprecher des Immenreuther Pfarrgemeinderats Roman Melzner neben den rund 130 anwesenden Gläubigen auch viele Ehrengäste begrüßen. Sogar im Pfarrgarten waren einige Tische und Bänke aufgebaut, die die Besucher des Stehempfangs dankend an diesem schwülen sonntäglichen Sommerabend annahmen.
„Die Karawane zieht weiter“
Nach dem Lied „Die Momentensammler“ der Bunten Töne unter Leitung von Elisabeth Hößl ergriff Markus Bruckner das Wort. In seiner Laudatio ging der Geistliche schmunzelnd auf das Karnevalslied „Die Karawane zieht weiter“ ein. Es sei oft das Schicksal der Pfarrvikare, nach einigen Jahren immer wieder eine neue Wirkungsstätte zu bekleiden, wobei Kishimbe deutlich länger in Immenreuth weilte als seine beiden Vorgänger. Bruckner lobte das große Verantwortungsbewusstsein des Kaplans, der in seiner ersten Pfarrstelle nunmehr acht Jahre tätig war.
Der mittlerweile 45-Jährige, der aus der Demokratischen Republik Kongo stammt, besuchte nach seinem Theologiestudium im Kongo eine Sprachschule an der Theologischen Fakultät in Fulda und promovierte dort 2010. Nach seiner Priesterweihe in seiner Heimat war er neben verschiedenen ersten Aushilfstätigkeiten seit 2014 als Krankenhausseelsorger im Bezirksklinikum Regensburg tätig, bevor er in die nördliche Oberpfalz versetzt wurde.
Kleiner Dienstweg
Auffallend war für Pfarrer Bruckner immer Kishimbes großes Wissen aus dem Alten Testament, das dem Kaplan auch von vielen, vor allem älteren Gläubigen immer attestiert wurde. Der Pfarrer dankte dem Pfarrvikar für die sehr gute Zusammenarbeit und die kurzen Wege, mit denen man oft vieles flexibel auf dem kleinen Dienstweg lösen konnte.
Den Werdegang des 45-Jährigen bezeichnete Pfarrer Bruckner wie ein französisches Gericht, schließlich ist in Kishimbes Heimat Französisch die Amtssprache: Nach dem Aperitif – die Ausbildung in Fulda – habe er jetzt mit der Pfarreiengemeischaft Kulmain/Immenreuth das Entrée, die Vorspeise, hinter sich. Mit der bevorstehenden Hauptspeise, dem Plat principal, liegt nun eine große Herausforderung vor dem Kaplan im Dekanat Deggendorf-Viechtach. Dort wird er die erste Großpfarrei im Dekanat mit rund 11.500 Katholiken mit betreuen.
Nach dem Musikbeitrag des Kulmainer Kirchenchores mit dem Chor „Spirit of Fantasy“ unter Leitung von Stefanie Wöhrl sprachen die beiden Bürgermeister Günter Kopp aus Kulmain und der stellvertretende Bürgermeister Josef Hecht für Immenreuth. Kopp dankte für die stets freundliche und immer besonnene Art des Pfarrvikars. Hecht erinnerte an die ein oder andere Anekdote, vor allem als der Kaplan nach Amtsantritt erstmals bei einer Altötting-Wallfahrt auf den Oberpfälzer Dialekt traf. Beide gingen zudem auf die sportlichen Aktivitäten des Geistlichen ein, der oftmals joggend oder radelnd in den beiden Gemeinden anzutreffen war.
Förderverein bleibt bestehen
Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo des Immenreuther Kirchenchores unter Leitung von Michael Scherm ergriff der Pfarrvikar selber das Wort. Sein Dank galt vor allem Pfarrer Markus Bruckner, der für ihn ein sehr guter Chef gewesen sei. In seiner Freizeit nahm er regelmäßig bei den wöchentlichen Fahrradausflügen des Sportvereins teil, die er sicherlich ebenso vermissen werde, so der Kaplan. Auch auf seinen eingetragenen Förderkreis bezüglich des Kinderheims im Kongo ging er ein. Er dankte allen Spendern und Helfern, die innerhalb nur eines Jahres dafür sorgten, dass mit gesammelten Spendengeldern dort ein Grundstück erworben werden konnte und darauf sogar mittlerweile erste Gebäude errichtet werden. Der Förderverein wird auch zukünftig weiterbestehen.
„Die Kirche und all das ehrenamtliche Engagement um sie herum lebt von Überzeugungstätern“, betonte der Pfarrvikar in seinen Schlussworten seine Botschaft, die er schon bei in der Predigt beim Gottesdienst zuvor in den Mittelpunkt stellte.
Im Anschluss nutzten viele Vereine und Institutionen, aber auch Privatpersonen die Möglichkeit, sich bei dem Kaplan zu verabschieden. Sogar die evangelische Pfarrerin aus Wirbenz Friederike Steiner nahm sich an diesem Abend Zeit, um der Veranstaltung beiwohnen zu können.
Zur Person: Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe
- Alter: 45 Jahre
- Stammt aus der Demokratische Republik Kongo.
- Ausbildung: Theologiestudium im Kongo, Besuch der Sprachschule an der Theologischen Fakultät in Fulda, 2010 Promotion, Priesterweihe in der Heimat
- Stationen: u.a. Krankenhausseelsorger im Bezirksklinikum Regensburg, Pfarreiengemeinschaft Kulmain/Immenreuth
- Neue Aufgabe: Dekanat Deggendorf-Viechtach
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.